Corona: US-Kongress stimmt für Herausgabe von Geheimdienstinfos

Ist der Huanan-Markt in Wuhan der Ursprungsort des SARS-CoV-2-Erregers - oder doch nicht?
Ist der Huanan-Markt in Wuhan der Ursprungsort des SARS-CoV-2-Erregers - oder doch nicht?APA/AFP/NOEL CELIS
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Was die Geheimdienste zum Ursprung des Virus wissen, soll nicht geheim bleiben. Das FBI geht schon länger von einem Laborvorfall aus, aber einige US-Behörden glauben an einen natürlichen Ursprung.

Der US-Kongress will, dass Geheimdienstinformationen zum Ursprung des Coronavirus öffentlich gemacht werden. Das Repräsentantenhaus stimmte am Freitag einstimmig für einen entsprechen Gesetzesentwurf. Zuvor hatte schon der Senat dafür votiert. Das Gesetz tritt erst in Kraft, wenn US-Präsident Joe Biden es unterzeichnet hat. Es gebe Grund zur Annahme, dass die Pandemie ihren Ursprung in einem Labor in der zentralchinesischen Stadt Wuhan habe, hieß es in dem verabschiedeten Text.

Unterschiedliche Ansichten bei Behörden

Daher solle die US-Geheimdienstkoordinatorin "so viele
Informationen wie möglich" über den Ursprung des Virus freigeben und
der Öffentlichkeit zugänglich machen. Nach jüngsten Angaben des
Weißen Hauses gibt es in der US-Regierung noch keine einheitliche
Auffassung über den Ursprung des Virus. Einige US-Behörden sind nach
wie vor der Ansicht, dass das Virus wahrscheinlich auf natürliche
Weise übertragen wurde, andere sind unentschlossen oder gehen von
einer Laborpanne aus - so etwa die Bundespolizei FBI.

"Das FBI geht schon seit geraumer Zeit davon aus, dass der
Ursprung der Pandemie höchstwahrscheinlich ein möglicher
Laborvorfall in Wuhan ist", sagte FBI-Direktor Christopher Wray
zuletzt in einem Interview. Das Weiße Haus betonte hingegen, dass
die Untersuchungen dazu nicht abgeschlossen seien.

Die Abstimmung im Repräsentantenhaus ist nun auch beachtenswert,
weil eine derartige überparteiliche Zustimmung in der
Parlamentskammer sehr selten ist. Sollte der Demokrat Biden das
Gesetz unterzeichnen, müssten die angeforderten Informationen
innerhalb von 90 Tagen an den Kongress gegeben werden. Schwärzungen
in dem Bericht dürften dann nur zum Schutz von Quellen und
Arbeitsmethoden der Geheimdienste vorgenommen werden. China hat
Vorwürfe zu einem möglichen Laborunfall stets zurückgewiesen.

(APA/dpa)

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