Sport

Chinas Weg zum Wintersportland

Ohne Weltcup-Praxis liefen Chinas Biathletinnen bei der WM hinterher.
Ohne Weltcup-Praxis liefen Chinas Biathletinnen bei der WM hinterher.Reuters
  • Drucken

Olympia in Peking sollte eine Nation für Ski und Loipe begeistern. An der Spitze manifestiert sich das (noch) nicht, Entwicklungshelfer üben Kritik.

Nicht müde wurde IOC-Präsident Thomas Bach, rund um die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking der Welt seine zwei große Botschaften zu verkünden. Zum einen pries er die Wettkämpfe im Zeichen der fünf Ringe als „Symbol des Friedens und der Einheit, sie zeigen uns einen Weg in eine bessere und friedvollere Zukunft“. Diese Hoffnung widerlegte Russland – schon damals wegen Staatsdoping nur noch durch Athleten unter neutraler Flagge vertreten – mit seinem wenige Tage nach der Schlussfeier lancierten Einmarsch in die Ukraine. Bachs andere salbungsvollen Worte sollten auch das Image des damals noch streng abgeschotteten Gastgebers korrigieren: „China ist jetzt ein Wintersportland.“ Ein Jahr später lässt sich fragen: Ist dem tatsächlich so?

Die Antwort darauf hängt vor allem von der Perspektive ab: Ist die Rede von Spitzen- oder Breitensport? Bei seinen Heimspielen gewann China, angeführt von Superstar Eileen Gu (aktuell verletzt), 15 Medaillen, neun davon in Gold, und verbuchte als Dritter hinter Norwegen und Deutschland seine historisch beste Platzierung im Medaillenspiegel. In der Gastgeberrolle gingen Chinas Athleten nicht nur in traditionell starken Sportarten wie Shorttrack oder Ski- und Snowboard-Freestyle, sondern in allen 15 Disziplinen an den Start: auch als Exoten in der Nordischen Kombination oder beim Rodeln. Zumindest die Nachhaltigkeit dieser Projekte ist mit Blick auf die darauf folgenden Weltmeisterschaften in vielen Sportarten kritisch zu sehen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.