Unter 20 Euro

Unter 20 Euro im Kibo

Kibo
KiboClemens Fabry
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Im neuen Kibo in der Burggasse gibt es Sake, Ramen und ein bisschen Fusionküche in japanischer Beislatmosphäre: durchaus interessant.

Dass die japanische Küche mehr kann als Sushi, ist inzwischen weithin bekannt. Insofern sollte man wahrscheinlich auch längst wissen, was ein Izakaya ist. Für all jene, die hier eine Lücke haben: Es handelt sich um eine Art japanisches Beisl, bei der eigentlich der Sake im Mittelpunkt steht. Weil die Japaner beim Trinken aber immer Hunger bekommen, gibt's dazu auch etwas zu essen, meist in kleinen Portionen: So auch im neuen Kibo in der Burggasse, wo neben Ramen-Suppen nun auch eine Art japanische Tapas serviert werden.

Mit dem dunkelgrau gestrichenen Gewölbe, den Bänken in rotem Samt und den Lampen, die an Lampions erinnern, kommt im früheren Hungrigen Kojoten nun tatsächlich eine Art japanische Beislatmosphäre auf. Wer Sake trinkt, hat hier eine ganze Seite zur Auswahl, japanisches Bier gibt's sogar vom Fass. Dazu eine Reihe an Kleinigkeiten, die nicht (nur) klassisch japanisch sind. Die Fusion-Ideen funktionieren mehr oder weniger gut. Der Horenso (5,90 Euro) – klassischerweise ist das Spinat mit Sesamsauce, hier kommt neben Mangostücken auch Kürbiskernöl dazu – ist großartig! Der Oktopus (8,90 Euro) wird von marinierten Paprika und Jalapeños begleitet: Letztere bräuchte man nicht unbedingt, die süß-scharfe Marinade würde man aber gern restlos auftunken. Die dicken Udon-Nudeln à la Carbonara wiederum sind in ihrer ziemlich fetten Schwere irgendwie ganz und gar unjapanisch (6,90 Euro).

Bei den Suppen ist man dann wieder zurück in Japan, wenngleich die klassische Tonkotsu-Schweinebrühe auch getwistet wurde. Sie ist ungewöhnlich opak und schmeckt sehr intensiv nach geröstetem Sesam (14,50 Euro): gute Idee. Die Hühnersuppe ist klar im Geschmack, dass das pankopanierte Huhn sich darin ziemlich rasch vollsäuft, scheint nicht ungewöhnlich zu sein, trotzdem schade um die Knusprigkeit (13,90 Euro). Dessert gäbe es auch: geht sich nach der Riesenschüssel Ramen allerdings nicht mehr aus. Alles in allem: eine interessante Adresse – nicht nur für Sake-Liebhaber.

Kibo, Burggasse 4, 1070 Wien, Mo–Do 11.30–22 Uhr, Fr–Sa 11.30–24 Uhr, www.kibo.at

www.diepresse.com/essen

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.03.2023)

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