Silke Annina Hofer verhandelt heute nicht mehr in Großkonzernen.
Downshifting

Wie man die Karriereleiter erfolgreich hinuntersteigt

Auf dem Weg nach oben kommt es für viele zu einer abrupten Kehrtwendung: Mit weniger Verantwortung, Leistungsdruck und Lohn streben sie danach, die bildliche Karriereleiter wieder hinunterzuklettern. Wie es zum „Downshifting“ kommt, was es mit sich bringt – und was die Betroffenen dazu sagen.

Nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt. Das gilt zumindest für das Berufsleben. Einmal damit angefangen, die sinnbildliche Karriereleiter emporzuklettern, sind die nächsten Schritte gewiss: Auf die Ausbildung folgt der Berufseinstieg, vom Junior ist der Aufstieg zum Senior nicht weit, als Managerin zielt man darauf ab, Director zu werden. Und als Partner öffnen sich wiederum neue Türen: ein Buch zu schreiben, sich ehrenamtlich zu engagieren oder als Vortragender zu lehren. Alles scheint möglich zu sein. Nur nicht der Entschluss, auf einer Stufe zu verharren oder gar: sie wieder runterzusteigen. Zu groß sind die Ängste zu verlieren: Job, Freundschaften, einen Sinn bis hin zur eigenen Identität.

„Die spannendste Erfahrung war es herauszufinden, wer ich ohne meinen Job bin“, erzählt Silke Annina Hofer. Vor zwei Jahren kehrte sie dem Rewe-Konzern den Rücken. In ihrer Funktion als Bereichsleiterin für Drogerie und Non-Food zeichnete sie zuletzt für ein Einkaufsvolumen von 1,3 Milliarden Euro verantwortlich. Bis sie – nach fast zwanzig Jahren Berufserfahrung im Einkauf – keine Erfüllung mehr darin fand, das (beste) Sortiment für die Kunden sicherzustellen. „Der Handel hat sich stark gewandelt. Ich will nicht nur stur Tabellen ausfüllen, sondern aktiv mitgestalten“, nennt sie einen der Gründe für ihren Wechsel in die Selbstständigkeit.

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