Diätmittel

Wilder Run auf teure "Wunderinjektionen" zum Abnehmen

Ozempic
Ozempic APA/AFP/JOEL SAGET
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In den USA sorgen neue Diätmittel für Rekorde beim Abnehmen – und für Unruhe unter Diabetikern.

Die Nachricht ließ zu Jahresbeginn all jene, die sich im lebenslangen Kampf mit den – gefühlten oder echten – Kilos zu viel befinden, hoffnungsvoll aufhorchen: Ein Diät-Medikament, das in klinischen Studien hoch dosiert einen Gewichtsverlust von bis zu 22,5 Prozent des eigenen Körpergewichts unterstützte, werde noch heuer durch die US-Zulassungsbehörde FDA genehmigt. Tirzepatide lautet der Name des Wirkstoffs, auf dem beim Anblick der Schlagzeilen am Neujahrstag die Hoffnungen ruhten – die sich beim Weiterlesen allerdings für den Großteil der Abnehmwilligen sogleich wieder zerschlugen. Denn um einen derartigen Gewichtsverlust zu erzielen, müsse das Mittel so hoch dosiert werden, dass die Kosten bei rund 1100 US-Dollar (rund 950 Euro) monatlich lägen, womit sich diese Methode für die Durchschnittsverdiener mit Durchschnittsprioritäten schnell wieder disqualifiziert hatte.

Nur wenige Wochen später zeigte sich allerdings, dass die Anzahl jener, die diese Summe aufbringen können und wollen, größer war als gedacht. Viele Diabetiker hatten plötzlich Probleme, ihre Medikamente zu bekommen – und schnell wurde klar, warum. Denn Tirzepatide ist zwar für die Verwendung als Abnehmmittel von der FDA noch nicht genehmigt, unter dem Produktnamen Mounjaro für die Behandlung von Altersdiabetes und krankhaftem Übergewicht allerdings schon; genau wie die Medikamente Ozempic, Wegovy und Rybelsus. Da es für die Behandlung von Diabetes wesentlich geringere Dosen als für die Rekord-Gewichtsverluste braucht, kamen die Pharmakonzerne eine Weile mit der Produktion für die unerwartete Nachfrage kaum nach. Diese setzte gegen Ende des vergangenen Jahres ein, als sich die angeblichen Wundereffekte dieser Mittel auf TikTok und unter Prominenten verbreiteten.

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