Literatur

In einem Land vor unserer Zeit

Irina Kilimnik stammt aus Odessa, mit 15 Jahren kam sie nach Deutschland.
Irina Kilimnik stammt aus Odessa, mit 15 Jahren kam sie nach Deutschland. Simone Hawlisch
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Es ist 2014, und es ist „Sommer in Odessa“. Für die Studentin Olga wird sich bald vieles ändern, für die Ukraine noch mehr. Irina Kilimnik hat daraus einen wehmütigen Roman gemacht.

Olga hat es nicht leicht im Leben: nicht mit den Männern, denn ihr bester Freund, Radj, will mehr als nur Kumpelei, ihre Jugendliebe Sergej hingegen legt sich beziehungstechnisch nicht fest; nicht mit ihrem Medizinstudium, zu dem ihre Familie sie gedrängt hat und das sie hasst. Vor allem hat sie es nicht leicht mit ihren Verwandten – Mutter, Tanten, Cousinen –, die alle unter der Fuchtel des tyrannischen Großvaters zusammenleben. Doch dann wird es im Jahr 2014 Sommer in Odessa, und bald wird nichts mehr sein wie früher.

In der Ukraine werden diese drohenden Umwälzungen bereits deutlich spürbar. Seit dem Einmarsch Russlands auf der Krim brodeln die Spannungen zwischen den nach Osten orientierten Anhängern Russlands und den westlich gesinnten ukrainischen Nationalisten. Diese Gräben ziehen sich quer durch Familien: der Vater von Olgas bester Freundin, Mascha, applaudiert bei jeder TV-Rede Putins, während ihre Mutter den ganzen Tag ukrainische Schlager abspielt.

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