Analyse

Neos-Flop in Kärnten: Die Mühen der Länderebene

Die Schlagkraft der Neos-Chefin konnte die strukturellen Versäumnisse in Kärnten nicht kompensieren.
Die Schlagkraft der Neos-Chefin konnte die strukturellen Versäumnisse in Kärnten nicht kompensieren.APA/GERT EGGENBERGER
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Erneut verpassten die Neos den Einzug in den Kärntner Landtag. Dabei liegen sie bundesweit in Umfragen so hoch wie (fast) nie. Wie passt das zusammen?

Am Beginn eines Weges“ sieht Beate Meinl-Reisinger den pinken „Strukturaufbau“ in Kärnten. So zumindest lautete ihre erste Analyse des aus ihrer Sicht enttäuschenden Ergebnisses, das die Neos dort in der Vorwoche eingefahren haben. Auch beim zweiten Anlauf nach 2018 hat man den Einzug mit 2,59 Prozent erneut deutlich verpasst. Durchaus überraschend ist die Aussage, wenn man bedenkt, dass ihre Partei im Vorjahr ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert hat – und damit gar nicht mehr so neo ist. Im Gegenteil: Als Ziel für die zweite Dekade nimmt man sich inzwischen ganz offen eine Regierungsverantwortung im Bund. Der Anspruch ist demnach viel höher angesetzt als bloß „überall präsent sein“, wie Meinl-Reisinger ebenfalls sagte.

Damit ist man auch schon bei jenem Widerspruch angelangt, den die Pinken aktuell nicht so einfach lösen können: Obwohl sie bundesweit inzwischen am oberen Plafond ihres Wählerpotenzials kratzen – dieses sieht man in der Politikwissenschaft für liberale Parteien um die zehn Prozent – legen sie auf Länderebene immer wieder Bauchflecke hin. Auch 2020 im Burgenland „schmierten wir kläglich ab“, wie man die dortigen 2,3 Prozent intern beschreibt. Einerseits hat sich die Partei seit 2012 im Spektrum etabliert, andererseits kämpft sie punktuell nach wie vor um das nackte Überleben. Wie passt das zusammen?

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