Staatsoper

Mozarts "Figaro" im Siebziger-Retro-Chic

Staatsoper/Michael Pöhn
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Regisseur Barrie Kosky setzt seinen Mozart-Da-Ponte-Zyklus weitgehend traditionell komödiantisch fort – mit etwas leichtgewichtigem Ensemble. Der Graf ist kein Harvey Weinstein – aber fast.

Aus welcher Fraktion zuletzt im allgemeinen Jubel wohl die überraschend deutlichen Buhs für den Regisseur Barrie Kosky und sein Team gekommen sein mögen?

Den strengen Traditionalisten könnte der Gartenakt Sodbrennen verursacht haben: Da weicht das zuvor weitgehend realistisch gemeinte Ambiente plötzlich einem irrealen Raum. Eine schiefe Ebene mit dunkelgrüner Pflanzenbemalung dient als leere Spielfläche, Auf- und Abtritte erfolgen durch kleine Falltüren im Boden. Der Garten als demokratischer (Liebes-)Ort: eine Utopie voller Fußangeln? Vorsicht, Symbolik! Oder könnten die Buhs von enttäuschen Progressiven gestammt haben, die sich einen radikal neuen, umgedeuteten „Figaro“ erhofft hatten?

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