Serie A

SSC Napoli: Ein Feuerwerk der Emotionen

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FBL-ITA-SERIEA-NAPOLI-ATALANTAAPA/AFP/FILIPPO MONTEFORTE
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Neapel ist dem ersten Titel seit 1990 und der Ära von Diego Maradona nahe, das 2:0 gegen Bergamo und Inter Mailands Niederlage euphorisieren die Hafenstadt.

Neapel. Eine Mannschaft ohne Stars erobert die Herzen Neapels und stellt Italiens Profifußball unaufhaltsam auf den Kopf. Die „Gli Azzurri“, also die „Blauen“, thronen nach gefühlten Ewigkeiten an der Tabellenspitze der Serie A. Der Kultklub aus dem San-Paolo-Stadion, das 2020 nach Diego Maradona umbenannt wurde, der hier von 1984 bis 1991 aufgegeigt hatte, gewann 20 der jüngsten 22 Ligaspiele. Das 2:0 gegen Atalanta Bergamo sorgte in der kampanischen Hauptstadt, die von Müllproblemen und Geldsorgen überhäuft ist, für ein Feuerwerk der Emotionen.

Weil sich Inter Mailand mit 1:2 gegen La Spezia blamierte, hat man sagenhafte 18 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger. Der Süden, Italiens Armenhaus, jubelt und kann die so unpopulären Mailänder Klubs auf Distanz halten. Also wird nunmehr nicht länger geträumt: Man spricht vom ersten Scudetto nach Maradona, dem ersten Meistertitel seit 1990.

Der Lauf der „Gli Azzurri“

Napoli gewann 1989 den Uefa-Cup, im Jahr darauf zum zweiten Mal nach 1987 die Serie A, sechs Cup-Trophäen stehen in der Vitrine des schillernden Klubchefs und Filmemachers Aurelio De Laurentiis. Aber jetzt den Titel zu gewinnen, wäre eine unglaubliche Renaissance dieses Vereins. Es ist jedoch real: Inter ist weit zurück und selbst der Dritte, Lazio Rom, ließ mit einem 0:0 bei Bologna (Stefan Posch spielte durch, Marko Arnautović seit 12. Februar ohne Spielzeit) Punkte liegen. Lazio hat bereits 19 Zähler Rückstand.

Natürlich, ganz ohne Maradona geht es auch in der Gegenwart nicht. Khvicha Kvaratskhelia ragt aus dem Kollektiv von Luciano Spalletti hervor. Den Georgier rufen sie ob seiner Dribblings, grandiosen Finten und Tore „Kvaradona“. Elf Tore, elf Assists in dieser Saison, das Spiel der „Gli Azzurri“ läuft vorrangig über ihn, das weiß auch Oliver Glasner, der am Mittwoch mit Frankfurt in der Champions League zu Gast ist – nach einstweiliger Verfügung auch mit eigenen Fans auf der Tribüne. Das Hinspiel gewann SSC mit 2:0.

Europa ist Zugabe, Neapel lechzt nach dem Scudetto. Il calcio è così meraviglioso, Fußball ist so wunderbar.

(fin)

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