#weirdgirlaesthetic, #barbiecore, vanillaaesthetic: Auf Tiktok und Instagram klatschen sich neue Trends im Wochentakt ab.
Mitten im stürmischen Trendgeschehen auf TikTok hat sich da eine kleine Insel der Widerständigen aufgeworfen. Die Social-Media-Plattform, die einen ganz besonderen Platz in den Herzen der jüngsten digital aktiven Generationen eingenommen hat und dafür weniger in jenen von Datenschützern, zeichnet sich dadurch aus, dass ein Mikrotrend den nächsten beinahe im Wochentakt abklatscht — und Mitbewerber wie Youtube Shorts und Instagram Reels eifern ihr nach. Die Klammer, die getanzte, gesungene oder sonstwie performte Videokurzbeiträge dabei zusammenhält, ist üblicherweise ein möglichst prägnanter Hashtag. Dabei fallen diese nicht immer allzu kreativ aus. Oft werden einem markanten Wortstamm Nachsilben wie „-aesthethic“ oder „-core“ angehängt: Fertig ist der Mikrokult.
„Core“ steht dabei, wie schon früher im Zusammenhang mit Musik, für die Überhöhung eines bestehenden Genres, man denke etwa an Metalcore oder Hardcore. So waren 2020 in der Hochphase der pandemischen Häuslichkeit unter #cottagecore Unmengen an Videos hochgeladen worden, die vor ländlicher Idylle nur so strotzten. Mehrheitlich junge Frauen buken für die Handykamera in ihren Landhausküchen, hantierten mit gusseisernen Pfannen, komponierten Blumensträußchen, lebten in Einklang mit der Natur – stets perfekt abgelichtet in HD-Qualität.