Pandemie

Deutscher Gesundheitsminister verspricht Hilfen für Menschen mit Impfschäden

Ein in den letzten drei Jahren in dieser Art oft gezeigtes Bild: Aufziehen einer Spritze mit der Covid-Impfung.
Ein in den letzten drei Jahren in dieser Art oft gezeigtes Bild: Aufziehen einer Spritze mit der Covid-Impfung.REUTERS
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Der deutsche Minister Lauterbach fordert eine schnellere Anerkennung der Corona-Langzeitfolgen - ausgelöst durch Infektion, aber auch durch Impfung.

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat Hilfen für Menschen mit Langzeitschäden einer Corona-Infektion oder -Impfung zugesagt. Er werde mit dem Ministerium ein Programm auflegen, bei dem die Folgen von Long Covid und Impfschäden (Post Vac) untersucht würden und die Versorgung der Betroffenen verbessert werde, sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend im ZDF-"heute journal".

"Das ist ein Programm, das ich so schnell wie möglich auflegen möchte. Ich bin quasi in den Haushaltsverhandlungen für dieses Geld." Es gehe auch darum, die Experten in diesem Bereich so zu vernetzen, dass die Wahrscheinlichkeit einer guten Therapie steige.

Eine von 10.000 Impfungen mit Folgen

Lauterbach sagte, die Langzeitfolgen einer Corona-Impfung müssten schneller anerkannt werden. Zugleich betonte er, dass schwere Impfschäden sehr selten vorkämen - laut Daten des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und der europäischen Zulassungsbehörde führe weniger als eine von 10.000 Impfungen zu solchen Schäden. Weil das Krankheitsbild immer deutlicher werde, müsse es in Zukunft schneller gehen, die Betroffenen zu identifizieren und ihnen zu helfen.

Auf Grundlage der EU-Verträge mit den Impfstoffherstellern hafte der Staat für Impfschäden, betonte Lauterbach. Es sei dennoch "wertvoll", wenn Firmen sich daran beteiligten. "Denn die Gewinne sind ja exorbitant gewesen. Und somit also wäre das tatsächlich mehr als eine gute Geste, sondern das könnte man erwarten."

Österreich: 50 Impfschäden bis Ende 2022 anerkannt

Nach der Immunisierung komme es häufig zu harmlosen Reaktionen, etwa Schmerzen an der Einstichstelle, leichtem Fieber oder Abgeschlagenheit. Sie sind eine Folge der Immunantwort auf die Impfung. Nur in sehr seltenen Fällen kommt es zu unerwarteten und schädlichen Reaktionen wie Herzmuskelentzündungen oder Thrombosen. Diese könnten im Regelfall gut behandelt werden, betonte das österreichische Gesundheitsministerium.

Bis Ende vergangenen Jahres wurden hierzulande 50 Fälle von Impfschäden anerkannt. 38 von ihnen erhielten eine einmalige pauschalierte Geldleistung, zwölf Personen erhalten wiederholte Zahlungen in Form von Rentenleistungen. Nach neuen Studien schützt die Impfung aber auch vor möglichen Langzeitfolgen (Long Covid), hieß es seitens des Ministeriums.

(APA/dpa)

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