In den USA sind innerhalb von nur einer Woche drei Banken in die Schieflage geraten. Am Sonntag ist auch die Signature Bank von den Aufsichtsbehörden geschlossen worden. Zu den Kunden gehört auch US-Kryptobörsenriese Coinbase.
In den USA ist binnen einer Woche die dritte Bank in Folge kollabiert. Am Sonntag wurde von den Aufsichtsbehörden des Bundesstaates New York die im Kryptosektor engagierte Signature Bank geschlossen und unter Konkursverwaltung gestellt, berichtete Bloomberg.
Am Freitag war, wie berichtet, die zur SVB Financial Group gehörende Silicon Valley Bank zusammengebrochen, Tage zuvor die stark auf den Digitalwährungsbereich fokussierte Silvergate Capital Corp.
Sowohl die versicherten als auch die nicht versicherten Kunden der Signature Bank können am heutigen Montag auf ihre gesamten Einlagen zugreifen, teilte die Aufsicht mit. Basis sei die gleiche Ausnahmeregelung für systemische Risiken, die den Kunden der Silicon Valley Bank zur Verfügung steht.
Schließung der Bank kam überraschend
Die Entscheidung, die Bank zu schließen, kam dem Vernehmen nach für die Manager der Bank überraschend. Sie hätten erst kurz vor der öffentlichen Bekanntgabe davon erfahren, berichtete eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Die Bank habe sich am Freitag mit einer Flut von Einlagenabflüssen konfrontiert gesehen. Bis Sonntag habe sich die Lage jedoch stabilisiert gehabt.
„Ich denke, wenn wir morgen hätten eröffnen dürfen, hätten wir weiterarbeiten können - wir haben ein solides Kreditbuch”, sagte der ehemalige Kongressabgeordnete Barney Frank, ein Boardmitglied der Signature Bank, der für das Dodd-Frank-Gesetz bekannt ist, mit dem die US-Finanzregulierung im Gefolge der globalen Finanzkrise überarbeitet wurde. „Ich denke, die Bank hätte ein überlebensfähiges Unternehmen sein können.” Ein Vertreter der Signature Bank lehnte eine Stellungnahme ab.
Coinbase Global hat 240 Mio. Dollar auf Signature Bank
Die US-Einlagensicherung Federal Insurance Deposit Corp. teilte mit, alle Einlagen der Signature Bank und im Wesentlichen alle Vermögenswerte des Unternehmens auf die Signature Bridge Bank NA übertragen zu haben. Diese Full-Service-Bank wird von der FDIC betrieben, während sie das Institut an potenzielle Bieter vermarktet.

Eine Auktion für die Bank könnte bereits am Montag beginnen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Ein Vertreter der FDIC bezog nicht umgehend Stellung.
Coinbase Global Inc., die größte Kryptobörse der USA, hatte nach eigenen Angaben per Freitagabend ein Guthaben von 240 Millionen Dollar bei der Signature Bank hatte. Paxos Global hatte dort 250 Millionen Dollar.
Warum die Silicon Valley Bank in die Pleite schlitterte
Die kalifornische Bank war vor allem für Start-Ups tätig. Diese leiden aufgrund der Zinswende derzeit darunter, dass sie schwieriger an Neufinanzierungen kommen. Daher reduzierten sie in jüngster Zeit ihre Bankeinlagen, um Geld für das operative Geschäft zu haben. Das führte wiederum dazu, dass die Bank Assets verkaufen musste, um genügend Liquidität für die Auszahlung dieser Einlagen zu haben. Und hier kam es zum Problem für die Bank: sie hatte in den vergangenen Jahren ihr Geld vor allem in Staatsanleihen geparkt. Und die dabei gekauften Papiere haben aufgrund der Zinswende nun stark an Wert verloren. Beim Verkauf wurden diese Verluste realisiert, weshalb die Bank in Schieflage geriet. Das wurde bekannt, weshalb Kunden aus Sorge noch mehr Geld abzogen. Die Bank geriet in einen Strudel, der sie schlussendlich in die Pleite zog.
(Bloomberg)