Ski-Weltcup

Nur noch zwei Kristallkugeln sind zu vergeben

Ein Kuss für die Kristallkugel
Ein Kuss für die Kristallkugel(c) REUTERS (Christian Hartmann)
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Die meisten Entscheidungen sind vor dem Ski-Finale in Soldeu schon gefallen. Österreich hat nur noch Außenseiterchancen.

Vor der finalen Weltcupwoche im alpinen Skisport in Soldeu (Andorra) sind zwei der zehn Wertungen offen. Österreich hat noch nicht angeschrieben und nur im Super-G der Frauen eine Kugel-Chance, Cornelia Hütter hat als Dritte 25 Zähler Rückstand auf die führende Italienerin Elena Curtoni. In der Vorsaison gab es keinen Wertungsgewinn für den ÖSV. Im Männer-Slalom schickt sich ein Norweger-Zweikampf an. Lucas Braathen liegt hier 32 Punkte vor Henrik Kristoffersen.

Im Nationencup werden Österreichs Männer wohl Dritter hinter der überlegenen Schweiz und Norwegen werden, für die Frauen wird es ebenso Platz drei hinter Schweiz und Italien. Freilich wandert die Gesamtwertung damit erneut an die Schweiz (derzeit 9.955 Punkte), in Summe geht sich Platz zwei für Österreich aus (7.863), auch dahinter ist mit Norwegen (6.306) und Italien (5.826) alles klar.

* MÄNNER:

Gesamtweltcup (+): Marco Odermatt hat seinen Gesamtweltcupsieg in eindrucksvoller Manier wiederholt, elf Saisonrennen hat er gewonnen. Eindrucksvolle 1.826 Punkte hat der Schweizer gesammelt, der 2000er ist also möglich. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde (1.240) wird die Saison wohl als Zweiter, Henrik Kristoffersen (1.014) als Dritter beenden. Für Vincent Kriechmayr geht es um die Verteidigung des vierten Ranges (853) gegenüber dem Schweizer Loic Meillard (831), dem Norweger Lucas Braathen (824) und dem Franzosen Alexis Pinturault (757). Gleich dahinter folgt Marco Schwarz (699).

Abfahrt (+): Bei der WM musste er Marco Odermatt als Goldmedaillengewinner den Vortritt lassen, im Weltcup bejubelt Aleksander Aamodt Kilde erneut das kleine Kristall in der Abfahrt. Der Norweger hat sechs Saisonrennen gewonnen, die restlichen drei gingen auf das Konto von Vincent Kriechmayr. Der Oberösterreicher gewann in Gröden, Bormio und Kitzbühel, er hat als Disziplinzweiter 68 Zähler Vorsprung auf Marco Odermatt, das sollte sich erfolgreich verteidigen lassen.

Super-G (+): Marco Odermatt errang im Super-G die erste Speed-Kugel seiner Karriere, als Gewinner von fünf Saisonrennen ist sie höchst verdient. Die restlichen zwei holte sich Aleksander Aamodt Kilde, womit es in allen 16 Speedrennen mit Odermatt (5), Kilde (8) und Vincent Kriechmayr (3) nur drei Sieger 2022/23 gab. In der Disziplinwertung ist Rang zwei an Kilde und drei an Kriechmayr bereits fix vergeben.

Riesentorlauf (+): Saisonkugel Nummer holte sich Marco Odermatt in seiner Paradedisziplin. Sechs Saisonsiege verhalfen ihm dazu, einmal schlug sein Landsmann Loic Meillard zu, einmal der Norweger Lucas Braathen und einmal Marco Schwarz. Der Kärntner ist Vierter der Disziplinwertung und mit kleiner Chance auf Rang drei ausgestattet. 51 Punkte auf den Slowenen Zan Kranjec gilt es aber aufzuholen, und von dahinter kommt auch Druck.

Slalom (-): Nichts mehr mitzureden haben Österreich Rennläufer im Kampf um das Slalom-Kristall und damit die einzige noch offene Wertung bei den Männern. In bester Ausgangsposition ist Lucas Braathen, der 466 Zähler auf dem Konto mit nach Andorra bringt. Sein norwegischer Landsmann Henrik Kristoffersen (434) lauert auf seine Chance, der Schweizer Daniel Yule (401) und in der Theorie auch dessen Landsmann Ramon Zenhäusern (367) sind punktemäßig noch im Rennen. Das gilt nicht mehr für den Tiroler Manuel Feller als Fünften (329).

* FRAUEN:

Gesamtweltcup (+): Mikaela Shiffrin hat mit u.a. bisher 13 Saisonsiegen ihre fünfte große Kugel souverän eingefahren. Die US-Amerikanerin übertraf in Aare die 2.000-Punkte-Marke, hat 2.028 auf dem Konto. Ihre erste Verfolgerin, die Slowakin Petra Vlhova, kommt mit 1.025 nur auf die Hälfte und kämpft in Andorra gegen die Schweizerin Lara Gut-Behrami (1.007) um Platz zwei. Cornelia Hütter ist als 16. beste Österreicherin, ein paar Rangverbesserungen wären mit starken Speedauftritten noch möglich.

Abfahrt (+): Ihr viertes Abfahrtskristall sicherte sich die fünffache Saisonsiegerin Sofia Goggia. Für Nina Ortlieb als Fünfte und Mirjam Puchner als Sechste wird es schwierig werden, von ihren Positionen wegzukommen, vielmehr geht es darum, diese erfolgreich zu verteidigen. Seit dem Speed-Auftakt Anfang Dezember in Lake Louise - Ortlieb war einmal Zweite, Cornelia Hütter einmal Dritte - stand im Weltcup keine Österreicherin mehr auf dem Podest.

Super-G (-): Im Super-G lebt Österreichs einzige Kugelchance. Fünf Läuferinnen mischen noch mit, die beste Ausgangsposition hat Elena Curtoni (ITA/332), es folgen Lara Gut-Behrami (SUI/313), Cornelia Hütter (AUT/307), Ragnhild Mowinckel (NOR/306) und Federica Brignone (ITA/288). In sieben Saisonrennen hat es sieben verschiedene Siegerinnen gegeben, zugeschlagen hatten für Österreich jeweils zuletzt in Kvitfjell Hütter und bei einem ÖSV-Dreifachsieg Nina Ortlieb.

Riesentorlauf (+): Mikaela Shiffrin heimste ihre zweite kleine Kugel für die Riesentorlaufwertung ein, sechs Rennen gewann sie in dieser Disziplin. Um eine Österreicherin - keine schaffte es auf das Podest eines Riesentorlaufs - in der Wertung zu finden, muss man in der Liste weit nach unten blicken, Ricarda Haaser ist 15. Ihr Antreten in Andorra ist aber noch fraglich, hatte sie sich doch im WM-Riesentorlauf einen Einriss des Kniekehlenmuskels und des Wadenmuskels zugezogen.

Slalom (+): Sieben Stück groß ist die Sammlung von Mikaela Shiffrin an Slalom-Kugeln inklusive der heurigen bereits, sechs Saisonsiege feierte sie. Für Österreich schaute nur ein Stockerlplatz heraus, Katharina Truppe wurde Ende November in Killington Dritte, danach lief es für die Kärntnerin aber nicht mehr. Sie ist Zehnte des Disziplinwertung. Mit Truppe, Franziska Gritsch und Katharina Liensberger stellt Österreich in dieser Disziplin nur ein Trio in Soldeu.

(APA)

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