Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat den mit einem Oscar ausgezeichneten Dokumentarfilm über den inhaftierten Putin-Kritiker, Alexej Nawalny, nach eigenen Angaben aber nicht gesehen.
Der Kreml hat auf den Oscar-Gewinn von "Navalny" als bester Dokumentarfilm reagiert. Die Auszeichnung zeige "ein gewisses Element der Politisierung" durch Hollywood, sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow am Montag. Er könne aber "nicht über die filmischen Vorzüge dieses Films sprechen", weil er nicht damit vertraut sei.
"Navalny" von Daniel Roheran zeigt, wie sich Kremlkritiker Alexej Nawalny 2020 in Deutschland von einer Vergiftung mit einem Nervengas in Sibirien erholt und gemeinsam mit der investigativen Nachrichtenagentur Bellingcat die Verantwortlichen entlarvt. Auch wenn er die Dokumentation nicht gesehen habe, wage er es "aber trotzdem anzunehmen, dass es natürlich ein gewisses Element der Politisierung des Themas gibt", so Peskow.
Das Ministerkomitee des Europarates forderte erst vor wenigen Tagen Russland auf, den kreml-kritischen Oppositionellen sofort freizulassen sowie auch die Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) umzusetzen. Ehefrau Julia Nawalnaja äußerte sich während der Oscar-Gala: "Mein Mann ist im Gefängnis, nur weil er die Wahrheit sagt. Mein Mann ist im Gefängnis, nur weil er die Demokratie verteidigt. Alexei, ich träume von dem Tag, an dem Du frei sein wirst und auch unser Land frei sein wird“.
(APA/Reuters)