Migration

Italiens Premierministerin Giorgia Meloni steckt tief im Migrations-Dilemma

APA/AFP/TIZIANA FABI
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Nach der Flüchtlingstragödie vor Kalabrien wächst die Kritik an der populären Regierungschefin: Die Linke wirft ihr Versäumnisse und Zynismus vor, für die Rechte agiert sie nicht hart genug. Wütend sind auch russische Wagner-Söldner.

Die Party sollte die Spannungen innerhalb Italiens Rechtsregierung etwas lösen. Die gesamte Koalitionsspitze reiste zum Comer See, um dort den 50er des rechtspopulistischen Lega-Chefs Matteo Salvini zu feiern. Die Stimmung war gut, man speiste, trank, sang Karaoke. Auf Instagram „trendete“ besonders das Duett zwischen Premierministerin Giorgia Meloni und Salvini, gemeinsam sangen sie Fabrizio De Andrés Hit „Canzone di Marinella“. Ausgerechnet Marinella: Das Lied von der jungen Frau, die an einem Frühlingstag im Fluss ertrinkt.


Opposition und Medien zogen sofort Parallelen zum Schiffsunglück, das Ende Februar vor der Küste Kalabriens mindestens 79 Geflüchteten das Leben kostete. An Bord des Holzbootes waren bis zu 200 Menschen. Die Tragödie sorgt seit Wochen in Italien für Entsetzen und hat das Thema Migration wieder in die Schlagzeilen gebracht. Linke, Fünf Sterne und Zentristen warfen der Regierung „Zynismus“ vor. Meloni habe „Zeit zum Feiern, aber nicht, um Angehörige der Verstorbenen zu treffen“, schimpfte Fünf-Sterne-Chef Giuseppe Conte.

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