Führungsstreit

Hacker vs. Doskozil: Wiener SPÖ bleibt hinter Rendi-Wagner

Peter Hacker
Peter Hacker IMAGO/SEPA.Media
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Der Wiener Stadtrat übt scharfe Kritik an Doskozil: Der burgenländische Landeschef habe mit der Führungsdebatte den Wahlkampf der Salzburger SPÖ "versemmelt".

Die Wiener SPÖ stellt sich weiter hinter Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) meinte diesbezüglich am zweiten Tag der Klubtagung der Hauptstadt-Roten in Frauenkirchen, er habe dies schon gestern klargemacht und daran habe sich nach der Kandidatur von Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) nichts geändert. An einen dritten Kandidaten für den Parteivorsitz glaubt er nicht und hält ihn auch nicht für nötig.

Stadtrat Peter Hacker unterstützte im Gespräch mit Journalisten ebenfalls Rendi-Wagner und attackierte gleichzeitig Doskozil. Dieser habe mit der Führungsdebatte den Wahlkampf der Salzburger SPÖ "versemmelt". Insgesamt hofft er auf ein rasches Ende der Debatte, gebe die SPÖ aktuell doch "ein lächerliches Bild" ab.

Kärntens SP-Landeshauptmann Peter Kaiser und der steirische SPÖ-Chef Anton Lang hielten sich indes vorerst bedeckt. Der Salzburger SPÖ-Chef David Egger hatte sich am Dienstag gegenüber der "Presse" indes offen für eine Mitgliederbefragung gezeigt. Auch der niederösterreichische SPÖ-Klubobmann Hannes Weninger hatte sich zuvor gegenüber noe.orf.at für eine Mitgliederbefragung ausgesprochen. Eine Mitgliederbefragung könne ein "Zeichen an die Zigtausenden Mitglieder sein, dass sie mit eingebunden sind.

Oberösterreichs SPÖ-Parteichef Michael Lindner fand es "gut, dass wir von Hans Peter Doskozil Klarheit haben, um zu beraten, welche Form (Sonderparteitag oder Mitgliederentscheid, Anm. d. Red.) die günstigste ist". Lindner betonte, es müsse jene "Vorgangsweise" gewählt werden, "die von allen akzeptiert" werde.

Einer Mitgliederbefragung eher ablehnend gegenüber zeigte sich die Vorarlberger SPÖ-Vorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger. Sie würde sich einen Sonderparteitag wünschen, aber: "Es ist kein Wunschkonzert."

(APA/Red. )

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