Homöopathie-Umfrage

Wer glaubt denn noch an Globuli?

Wer glaubt noch an Globuli?
Wer glaubt noch an Globuli?(c) REUTERS (ERIC GAILLARD)
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Auch wenn in Deutschland das Vertrauen in Homöopathika sinkt, ist die Mehrheit für eine Kostenübernahme der Krankenkassen.

Während der Pandemie hatten die kleinen, weißen Kugeln und ihre Freunde aus der alternativen Behandlungspallette bekanntlich eine Hochphase in ihrer Popularität. Jetzt dürfte das Vertrauen in Homöopathika allerdings wieder sinken, jedenfalls in Deutschland. Dort hat das Institut für Demoskopie Allensbach eine repräsentative Studie über die Nutzung von homöopathischen Produkten veröffentlicht. Die Ergebnisse verweisen auf einen gespaltenen Zugang zum Thema.

Wie die Trendanalyse des Instituts zeigt, hat das uneingeschränkte Vertrauen in die Wirksamkeit homöopathischer Mittel abgenommen. Während 2014 noch ein Drittel der Bevölkerung überzeugt war, dass diese Präparate mit Sicherheit wirken, sind es aktuell nur noch 23 Prozent. Trotz des weiten Nutzerkreises homöopathischer Arzneimittel und anthroposophischer Heilverfahren gäbe es auch weit verbreitet Vorbehalte und Skepsis, liest sich aus der Studie.

Skepsis steigt

Diese Vorbehalte haben in den letzten 20 Jahren signifikant zugenommen. „Das gilt für die Einschätzung, dass es auf diesem Gebiet viele Scharlatane gibt, die die Ängste von Kranken ausnutzen, wie für die Überzeugung, dass solche Verfahren bei schweren Krankheiten nicht helfen und dass generell bei vielen der Heilmittel die Wirkung zweifelhaft ist.“ 

Die Daten zeigen außerdem, dass es aktuell zwar durchaus viele Vorbehalte gegen Naturheilverfahren gibt, aber nur bei einer Minderheit eine ausgeprägte Ablehnung. Dies wird auch durch die Haltung der Bevölkerung zur Kostenerstattung für homöopathische Arzneimittel und zu einem Verkaufsverbot deutlich.

Die Forderung, dass Krankenkassen die Kosten für homöopathische Arzneimittel nicht mehr erstatten sollten, da ihre Wirksamkeit wissenschaftlich nicht nachgewiesen sei, wird von 20 Prozent der Bevölkerung unterstützt. 48 Prozent sprechen sich dafür aus. Auch ein Verkaufsverbot für homöopathische Arzneimittel in Deutschland wird nur von knapp einem Fünftel der Bevölkerung unterstützt.

Studie

Für die Studie des Instituts für Demoskopie
Allensbach wurden 1046 Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahren geführt.

(sh)

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