Pizzicato

Die Iden des März

Hatte Pamela Rendi-Wagner, Michael Ludwig und Christian Deutsch eine Vorahnung beschlichen, als sie just für den 15. März zum internen Showdown in den Parlamentsklub luden? Vom eigenen Todestrieb?

Oder wollten sie umgekehrt den Volkstribun aus Pannonien in die Falle locken?

High Noon also am Dr.-Karl-Renner-Ring 3, exakt 2067 Jahre nach dem Attentat auf Gaius Julius Caesar. Quo vadis, SPÖ? Der Landesfürst von Eisenstadt witterte indes die Gefahr. Er überschritt den Rubikon – die Leitha – nicht, ohne sich gewappnet zu haben. Er hatte ein Komplott geschmiedet und die Mitverschwörer in Linz, Salzburg und anderswo in der roten Reichshälfte in seine Putschpläne gegen die Führungsriege in Wien eingeweiht.

Am Vortag des programmierten und mit langem Vorlauf annoncierten Duells im Präsidium überrumpelte Dosko den mächtigen Wiener SPÖ-Klub, als dieser just in Pannonien – in seiner Hochburg – zu einer Klausur zusammenkam. „Simply the Best“, mit Tina Turners stampfenden Rhythmen als Autosuggestion, so huldigten einander die Wiener Roten und die Parteichefin von ihren Gnaden. Eine Sitzung der langen Messer an den Iden des März? Konnte das gut gehen? Und: Würden die Würfel fallen? Dosko zog sich einstweilen als Triumphator hinter den Rubikon zurück. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

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