Ukrainian serviceman walks along a street in a village near the frontline town of Kreminna
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Reportage

Bericht von der Ukraine-Front: "Die Russen sind uns immer noch überlegen"

Schlamm und Morast brachten die Bodenkämpfe vielfach zum Erliegen, doch die Artillerie donnert ohne Unterlass. Vor allem die der Russen. Bei den Ukrainern hingegen wird Munition immer knapper. Besuch bei einem Bataillon an der Front bei Kreminna.

Die Fahrt im Pick-up führt durch endlose Felder und leere Dörfer. Vorbei an den kleinen Landhäusern, die so typisch für die Ukraine sind, mit Gärten, Obstbäumen, Ställen für Hühner, Enten, Ziegen. Vor einem Jahr war dies eine Idylle. Aber der Krieg hat sie zerstört. In Wellblechdächern klaffen Löcher von russischem Beschuss, Mauern sind zusammengebrochen, Fenster nur noch Scherbenhaufen. Nicht einmal mehr Hunde streunen umher.

Am Straßenrand ausgebrannte Fahrzeuge. Ukrainische Panzer stehen zwischen Büschen in den Alleen versteckt, die man einst als Windschutz für die Getreidefelder pflanzte. Der Soldat am Steuer rast über holprige, von Matsch durchzogene Pisten. Artillerie donnert.

Das Ziel ist ein Dorf, wo das Karpatska-Sitsch-Bataillon eine Basis hat. Die Sondereinheit der Polizeitruppen unter Einschluss von Kämpfern auch etwa aus Spanien, Brasilien, den USA und anderen Ländern verteidigt einen Teil der Kreminna-Front. Diese Region in Luhansk (Ostukraine) gehört neben Bachmut und Wuhledar zu den derzeit umkämpftesten Landesteilen. „Vor zwei Wochen war es richtig heiß", erzählt Vize-Kommandeur Nick im Keller eines Bauernhofs. „Die Russen wollten durchbrechen, aber wir haben unsere Linie gehalten."


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