Shitstorm

Shitstorm: US-Studentin "hasste" ihr Auslandssemester in Italien

Stacia Datskovska, Insider, https://www.insider.com/nyu-student-hated-study-abroad-semester-florence-italy-2023-3
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Die Monate in Florenz waren für Stacia Datskovska ein Alptraum, wie sie in einem Essay schreibt. In den Sozialen Medien erntet sie Hohn.

Eine Romanze im spätsommerlichen Florenz, Eis, das „in der Hitze über die Finger rinnt und Naturwein, der wunderbar zu guten Gesprächen und noch besserem Prosciutto passt": So klischeehaft schön hatte sich US-Studentin Stacia Datskovska ihr Auslandssemester in der Hauptstadt der Toskana vorgestellt - doch in der Realität wurden die sechs Monate in Europa für die junge Frau zum „Alptraum“, wie sie in einem Essay für den „Insider“ geschrieben hat, der in Sozialen Netzwerken für reichlich Diskussionsstoff sorgt. 

An ihrer Heimatuniversität, der New York University (NYU), werden Auslandsstudienplätze auf der ganzen Welt angeboten - Abu Dhabi, Paris oder Shanghai sind nur einige wenige Beispiele. Florenz mutet da fast bieder an - gerade richtig für Datskovska, die das Semester fernab der Heimat tatsächlich dem intensiven Studium ihrer beiden Hauptfächer Journalismus und Internationale Beziehungen widmen wollte.

Anders als ihre sieben Mitbewohnerinnen: „Sie hatten unterschiedliche Tagesabläufe“, mokiert sich die US-Studentin, „einige waren regelmäßig bis in die frühen Morgenstunden unterwegs.“ Es sei schwer gewesen, sich auf das Studium zu konzentrieren, heißt es in dem Essay.

„Ausschweifender Eskapismus“ auf Ibiza

Für „ausschweifendem Eskapismus“ hält Datskovska die Wochenendausflüge ihrer Kommilitoninnen zum Münchner Oktoberfest, nach Ibiza oder zu Sex Shows in Amsterdam. Sie selbst sei nur wenig gereist und habe die meisten Wochenenden alleine in der verlassenen Wohnung verbracht - und einsame Spaziergänge „haben nicht gerade geholfen, meinen Optimismus wiederzufinden.“

Doch nicht nur an ihren amerikanischen Kommilitoninnen, auch an den Italienern selbst lässt Datskovska kein gutes Haar: Von Gastfreundschaft und Charme könne keine Rede sein, man habe sie - in Nikes und Hoodie gekleidet - herablassend und augenrollend betrachtet.

„Als mein Semester in Florenz endete, verachtete ich die Sehenswürdigkeiten, hasste die Menschen und konnte es nicht erwarten, an meinen Campus in New York zurückzukehren“, so die Studentin.  

Der Essay hat der jungen Frau in den dauererregten Sozialen Medien einen Shitstorm eingebracht. Der Tenor: Wer die einmalige Chance hat, ein Auslandssemester zu absolvieren - zumal an einem so schönen Ort - soll die Zeit genießen und sich mit Kritik an Land und Leuten zurückhalten. „Aber ich kann doch nicht die einzige sein, für die das Auslandssemester ein Alptraum war“, schließt Datskovska.

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