Krieg in der Ukraine

Polen schickt vier MiG-29: Die Ukraine bekommt Kampfjets vom Westen

Archivbild einer polnische MiG-29 bei einer Flugshow in Radom.
Archivbild einer polnische MiG-29 bei einer Flugshow in Radom.REUTERS
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Als erster größerer Verbündeter der Ukraine liefert Polen vier MiG-29. Andere Partner sind noch vorsichtig. Es dürften aber schon ein paar andere Flugzeuge ihren Weg in die Ukraine gefunden haben. Kiew fordert seit Monaten Hilfe im Kampf gegen Russland in Form von Jets.

Der polnische Präsident Andrzej Duda erklärte, sein Land werde in den nächsten Tagen vier Mehrzweckkampfflugzeuge MiG-29 „Fulcrum" an die Ukraine liefern. "Erstens werden wir buchstäblich in den nächsten Tagen, soweit ich mich erinnere, vier Flugzeuge an die Ukraine übergeben, die voll funktionsfähig sind", sagte Duda auf einer Pressekonferenz am Donnerstag nach Gesprächen mit seinem tschechischen Kollegen Petr Pavel in Warschau. "Die restlichen werden gerade vorbereitet und gewartet."

Vor einigen Tagen hatte Duda gesagt, sein Land werde eine internationale Koalition zur Lieferung von Jets formen. Dazu gab es nun aber keine weiteren Informationen. Regierungschef Mateusz Morawieki nannte bei der Münchner Sicherheitskonferenz noch eine Nato-Entscheidung als Voraussetzung für eine Jet-Leferung. Auch die Slowakei hatte sich offen gezeigt, der Ukraine Jets bereitzustellen.

Andere Verbündete der Ukraine zeigten sich weiterhin vorsichtig hinsichtlich einer Übergabe von Kampfflugzeugen. Die Ukraine hat wiederholt ihre Unterstützer auch um Kampfflugzeuge westlichen Typs gebeten, um ihren Luftraum besser gegen russische Angriffe sichern zu können - allen voran wünscht sich die Regierung in Kiew die in den USA hergestellten F-16, aber auch schwedische Gripen und Eurofighter Typhoon.

Der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad hat ebenfalls erklärt, es sei für die Regierung seines Landes an der Zeit, eine Entscheidung über eine Lieferung von MiG-Kampfjets zu treffen. Die Slowakei und Polen, die Teil der Nato-Ostflanke sind, sind wichtige Unterstützer der Ukraine. Sie haben bereits bei der Entscheidung westlicher Staaten, der Ukraine auch Kampfpanzer wie den in Deutschland gefertigten Leopard zu liefern, eine große Rolle gespielt.

Schlachtflieger aus Nordmazedonien?

Unbestätigten Berichten zufolge, die einiges an Glaubhaftigkeit haben, dürften die polnischen MiGs indes nicht die ersten Kampfflugzeuge sein, die der Ukraine in diesem Krieg geschenkt wurden. Demnach fanden vorigen August vier Erdkampfflugzeuge des Typs Suchoi Su-25 „Frogfoot“ irgendwie ihren Weg dorthin - und zwar aus Beständen Nordmazedoniens.

Picasa/Chris Lofting/Wikimedia Commons

Beobachter wurden darauf aufmerksam, weil vier Frogfoots, die viele Jahre lang zur Einlagerung auf einem Flugfeld nahe Skopje geparkt waren, auf Satellitenbildern plötzlich fehlten. Anfragen regionaler Medien, wo die Maschinen denn seien, wurden nie recht beantwortet. Vor allem gab es kein Dementi des Verteidigungsministeriums zu der Frage, ob die Schlachtflieger der Ukraine gespendet worden seien. Die vier Stück waren übrigens anno 2001 just in der Ukraine erworben worden.

(APA/Red.)

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