Pizzicato

Boxer, Bulle, Bösewicht

Creed III“ läuft momentan im Kino von Bad Tölz, und der Boxerfilm in der Tradition der Rocky-Serie passte ganz gut zum Auftritt Markus Söders neulich im Kinosaal nebenan.

Bayerns Ministerpräsident ist gerade auf Wahlkampftour für die Landtagswahl im Herbst. Und er stilisiert sich dabei zu einer Mischung aus Sylvester Stallone und Benno Berghammer, dem Bullen von Tölz.

Der CSU-Chef ist ein Verwandlungskünstler – und das nicht nur im Fasching, als er bereits als Marilyn Monroe oder Edmund Stoiber auftrat. Einmal inszeniert er sich als Retter von Bienen und Bäumen, dann wieder als Grünen-Fresser – seine schärfste Konkurrenz im Freistaat. „Söder persönlich“ – ganz intim sozusagen, so heißt seine Gesprächsreihe in den bayerischen Kinos, in der er über sein Faible für die „Star Trek“-Serie und Science-Fiction schwärmt.

Es ist ein Modell für Hans Peter Doskozils Werbetour durch Österreich – in den Kinos von Illmitz bis Feldkirch, auf den Bühnen von Mörbisch bis Bregenz. Nur, dass die SPÖ-Frauen ihn womöglich am Zugang ins Ländle hindern und eine Blockade am und unter dem Arlberg errichten könnten. Sofern sie ihn nicht von der Bühne buhen. Ob „Mamma Mia“ in Mörbisch, „Carmen“ in St. Margarethen oder „Madame Butterfly“ am Bodensee: Für ihn bleibt nur eine Nebenrolle – eine Sprechrolle als Bösewicht. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.03.2023)

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