Atommaterial

Das mysteriöse Verschwinden von 2,5 Tonnen Uranerz in Libyen

Die IAEA untersucht nun, wohin das Atommaterial in Libyen verschwunden ist.
Die IAEA untersucht nun, wohin das Atommaterial in Libyen verschwunden ist.REUTERS
  • Drucken

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte der „Presse", dass zehn Behälter mit Uranerz-Konzentrat im Bürgerkriegsland Libyen nicht aufzufinden waren. Am Donnerstag behauptete die Libysche Nationalarmee, das Material sichergestellt zu haben.

Zwei rivalisierende Premierminister erheben Anspruch darauf, ganz Libyen zu regieren. Und die eigentliche Macht liegt sehr oft in den Händen lokaler bewaffneter Gruppen. Zwischen den beiden großen verfeindeten Militärblöcken, der sogenannten Libyschen Nationalarmee im Osten und deren Gegnern im Westen des Landes, gilt zwar eine Waffenruhe. Doch echter Frieden herrscht nicht.

Jetzt ist aus einer Anlage in Libyen, die nicht unter Kontrolle der Regierung steht, Nuklearmaterial verschwunden. Das gab der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, in einem internen Schreiben an die IAEA-Mitgliedstaaten bekannt.
Als Erste berichtete die Nachrichtenagentur Reuters darüber, die am Mittwochabend aus Grossis Brief zitierte. Auf Anfrage der „Presse“ bestätigte die IAEA am Donnerstag den Vorfall: Inspektoren der Atomenergiebehörde hätten am 14. März in Libyen Überprüfungen durchgeführt. „Dabei haben sie herausgefunden, dass sich zehn Behälter mit etwa 2,5 Tonnen Natururan in Form von konzentriertem Uranerz nicht an dem zuvor vom libyschen Staat deklarierten Ort befinden.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.