In „Broker“ wollen Kleinkriminelle in Südkorea ein Baby verscherbeln: Der neue Film des „Shoplifters“-Regisseurs Hirokazu Koreeda klingt auf dem Papier nicht sehr herzerwärmend - und ist es umso mehr.
Sie träumt immer wieder denselben Traum, sagt die niedergeschlagene So-young (Lee Ji-eun) zu Dong-soo (Gang Dong-won): Es regnet, und das Wasser spült alles weg, was sie in den Tagen davor gemacht hat. Wenn sie dann aufwacht, regnet es immer noch, und nichts am verpfuschten Leben hat sich verändert. Vielleicht, entgegnet Dong-soo ihrem traurigen Blick, braucht sie nur einen Regenschirm – einen großen, unter dem eventuell sogar Platz ist für zwei.
Die Filme des Japaners Hirokazu Koreeda wirken oft so, als würde man dabei zusehen, wie so ein Regenschirm langsam aufgespannt wird: Immer wieder erzählt der inzwischen 60-jährige Humanist und Autorenfilm-Veteran von fehlbaren Menschen, die sich unter widrigen Umständen zusammenfinden und für ein besseres Leben einsetzen – obwohl alle Anzeichen dagegensprechen, dass sich ihr Unterfangen je lohnen könnte.