Hollywood

Ein Oscar für die beste Pizza

Mike Köberl, Wolfgang Puck und Hannes Tschemernjak (v.l.).
Mike Köberl, Wolfgang Puck und Hannes Tschemernjak (v.l.). Privat
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Auch heuer kochten die Kärntner Köche Mike Köberl und Hannes Tschemernjak an der Seite von Wolfgang Puck. Erstmals arbeiteten sie auch im Ballsall mitten unter den Gästen. Köberls Wiener Spoon ist indes insolvent.

Mit Jetlag kämpfte am Donnerstag noch der Kärntner Wirt Hannes Tschemernjak, frisch aus Los Angeles zurück am Faaker See angekommen. Wie schon seit 1987 immer wieder, hat er auch heuer für Co-Kärntner Wolfgang Puck bei der Oscar-Gala gekocht – und auch einen echten Oscar in der Hand gehalten. Bei der Ausgabe von Pucks berühmter Pizza war plötzlich Tontechniker Chris Burdon („Basic Instinct“, „Mission Impossible“) vor ihm gestanden, der die Auszeichnung gerade für „Top Gun: Maverick“ erhalten hatte – und sie dem Koch entgegenstreckte: „Eure Pizza ist echt der Hammer. Eigentlich müsstet ihr dafür einen Oscar kriegen und nicht ich.“

Privat

Ebenfalls wieder mit von der Partie war Mike Köberl, Ex-Lehrling von Tschemernjaks Vater und Ex-Mitarbeiter von Puck; beide durften heuer erstmals mitten unter den Stars bei den Ausgabestationen im Ballsaal arbeiten. Tschemernjak etwa mit Elliott Grover aus Pucks Londoner „Cut“ in der „Beef Wellington“-Abteilung (gegenseitige Gastspiele sind geplant), Köberl am Sushi-Stand, wo Al Pacino „one of all“ bestellte.

Insgesamt hatten wieder rund 200 Mitarbeiter aus Pucks weltumspannendem Gastroimperium sowie befreundete Köche unter der Leitung von Puck und und seinem Chefkoch Eric Klein 46 Gänge in Form von 20.000 "flying dishes“ in Fingerfoodgröße in die After-Show-Party geschickt, darunter die berühmte Pizza mit geräuchertem Alaskalachs und Kaviar, Chicken Salad „Ma Maison“, eine Reminiszenz an Pucks Anfangsjahre in der Melrose Avenue, oder jenen Chicken Pot Pie, für den Barbra Streisand Puck extra anrief, um sich zu vergewissern, dass es ihn geben würde. Konkret handelt es sich dabei um eine „samtig-cremige Velouté vom Huhn mit gartenfrischem Gemüse und viel schwarzem Trüffel in der Blätterteighaube überbacken“.

Inzwischen sind alle wieder in der Realität angekommen. Tschemernjak im Wirtshaus, Puck bei einer Ehrung in seinem Budapester Spago (und danach kurz in Wien) – und Köberl beim Abwickeln seines Spoon in der Seilerstätte. Ein nicht untypisches Schicksal, hatte er doch im Herbst 2019 und damit kurz vor der Pandemie eröffnet. Das kleine Lokal mit offener Küche sorgte damals durchaus für Furore. Inzwischen ist es seit gut einem Monat geschlossen. Gestiegene Lebensmittelpreise und vor allem Energiekosten hätten fünf Jahre Arbeit zunichte gemacht. „Ich hab alles probiert“, sagt Köberl, der auch Puck noch zurate gezogen hatte - der in den USA mit den gleichen Probleme kämpft, dort hätten sich auch noch die Versicherungsraten verdoppelt.

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