Gesundheit

Chronische Schlaflosigkeit kostet Österreich jährlich 2,6 Mrd. Euro

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Einer Analyse des Forschungsinstituts Rand zufolge bewirkt chronische Schlaflosigkeit 44 bis 54 Tage Produktivitätsverlust pro Jahr.

Chronische Schlaflosigkeit kostet der österreichischen Wirtschaft jährlich 2,6 Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis einer für mehrere Länder durchgeführten Analyse des Forschungsinstituts RAND Europe im Auftrag des Schweizer Pharmaunternehmens Idorsia. Demnach leidet schätzungsweise jede zwölfte Person an chronischer Insomnie (CID), einer Erkrankung, die verhindert, dass die Betroffenen erholsamen Schlaf finden, teilte Idorsia zum Weltschlaftag am Freitag mit.

Laut den Ergebnissen ist CID (Chronic Insomnia Disorder) jährlich mit circa elf bis 18 Tagen Abwesenheit von der Arbeit sowie 39 bis 45 Tagen, an denen trotz Krankheit gearbeitet wird, und damit insgesamt mit 44 bis 54 Tagen Produktivitätsverlust assoziiert. Auf Bevölkerungsebene umgerechnet führen diese aufgrund von CID verlorenen Arbeitstage in Österreich zu einem BIP-Verlust von 0,64 Prozent bzw. jährlich 2,6 Milliarden Euro, ergab die Analyse.

„Schlaflosigkeit wirkt sich auf Gesellschaft aus“

"Die Studie zeigt, dass Schlaflosigkeit und zu kurzer Schlaf große Auswirkungen haben, die weit über das persönliche Leiden hinausgehen", erläuterte Birgit Högl, Leiterin des Schlaflabors der Universitätsklinik für Neurologie an der MedUni Innsbruck. "Schlaflosigkeit wirkt sich auf die Gesellschaft als Ganzes aus. Sich genug Zeit für Schlaf zu gönnen ist eine der besten Entscheidungen, die man für seine Gesundheit treffen kann, sowohl auf kurze als auch auf lange Zeit gesehen."

Der Schweizer Ökonom Marco Hafner verwies auf negative Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz. "Personen, die über einen langen Zeitraum an unbehandelten chronischen Schlafstörungen leiden, können auch schwerwiegende mentale Probleme entwickeln und müssen sich eventuell gar ganz vom Arbeitsmarkt zurückziehen", sagte der Mitautor der Studie. Idorsia sei bestrebt, mit anderen österreichischen Interessenvertretern zusammenzuarbeiten, um die gesellschaftlichen Belastungen durch CID zu reduzieren, betonte Alice Huisman, Geschäftsführerin von Idorsia Schweiz und Österreich.

(APA)

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