Health Care Management

Herausforderung auf allen Ebenen

Die Interessen und Bedürfnisse verschiedener Gesundheitsberufe unter einen Hut zu bringen ist eine der Herausforderungen im Health Care Management.
Die Interessen und Bedürfnisse verschiedener Gesundheitsberufe unter einen Hut zu bringen ist eine der Herausforderungen im Health Care Management. Getty Images
  • Drucken

Gesundheitseinrichtungen zu managen erfordert eine multiprofessionelle Prägung, die bereits im Studium angelegt wird.

Verschiedene Abteilungen auf allen Ebenen in Einklang zu bringen ist die Herausforderung, der sich das mittlere und obere Management von Gesundheitseinrichtungen gegenübersieht. Zu ihrer Bewältigung ist fächerübergreifendes Spezialwissen erforderlich. Fachkräfte aus Gesundheitsberufen sowie Absolventen von wirtschafts- oder medizinisch-technischen Studien können dieses in Masterstudiengängen oder in Universitätslehrgängen zum Thema Health Care Management erlangen.

Ein eigenes Bachelorstudium zum Thema wird nur an der IMC FH Krems angeboten. Markus Latzke, Studiengangsleiter des Studiengangs Betriebswirtschaft für das Gesundheitswesen, erörtert zwei typische Motivationslagen für das Studium: Es gäbe jene, die sich für ein betriebswirtschaftliches Studium interessieren und im Gesundheitswesen ein spannendes Aufgabenfeld sehen, und jene, die bereits im Gesundheitswesen arbeiten und ein besseres Verständnis für organisatorische Abläufe gewinnen möchten.

Somit treffen sich Studierende aus verschiedenen Teilbereichen wie etwa Gesundheit und Therapie, Pharma, Medizinprodukte oder Sozialversicherungen und bringen verschiedene Perspektiven ein. Das sei wichtig, um das Zusammenspiel verschiedener Institutionen und Organisationen zu verstehen, erklärt Latzke. „Beim Management eines Krankenhauses handelt es sich um eine Expertenorganisation mit ausgebildeten Professionisten.“ Medizin, Pflege, medizinisch-technische Dienste und Verwaltung verfolgen das Ziel, eine gute Patientenversorgung sicherzustellen. Im Bereich der Medizin gehe es vorwiegend um „die Kontrolle bzw. den effektiven Umgang mit begrenzten Ressourcen“, sagt Latzke. Dies sei auch der Grund für die Teilung der Führungsaufgaben zwischen den Bereichen.

Aber auch nach außen gelte es, wesentliche Stakeholder zu kennen. Daher werden im Studium auch rechtliche und volkswirtschaftliche Grundlagen, Gesundheitssysteme, Gesundheitspolitik und Public Health thematisiert. Typische Aufgabenbereiche fallen für Absolventen bei verschiedensten Organisationen an, von E-Health-Unternehmen über klassische Gesundheitseinrichtungen bis hin zu internationalen Konzernen. Wenn es um Positionen im Spitzenmanagement geht, sei laut Latzke die zusätzliche Absolvierung eines Masterstudiengangs, etwa Management von Gesundheitsorganisationen an der FH Krems, von Vorteil.

Weiterführende Masterstudien

Ein solches weiterführendes Masterstudium bietet auch die FH Gesundheitsberufe OÖ an. Heidelinde Fröller, Studiengangsleiterin des Masterstudiengangs Management for Health Professionals – Schwerpunkt Krankenhausmanagement, erklärt: „Im Krankenhaus gibt es viele berufsgruppenspezifische und -übergreifende Managementrollen, wie Pflegemanager und Qualitätsmanager. Wir fokussieren uns auf die Mitarbeiter dieser Berufsgruppen.“ Für Krankenhausmanager gelte es, die verschiedenen Interessen ihrer Mitarbeiter und Patienten unter Einhaltung der Gesetze und Vorschriften zu berücksichtigen. Krankenhäuser unterscheiden sich Fröller zufolge von normalen Unternehmen in einem wesentlichen Punkt: „Es handelt sich in der Regel um keine gewinnorientierten, sondern um gemeinnützige Organisationen, die von öffentlicher Hand finanziert werden.“ Darüber hinaus müssten angehende Führungskräfte nicht nur ein ökonomisches, sondern auch ein ethisches Bewusstsein für die sensiblen Anforderungen im Gesundheitsbereich entwickeln. „Das Wohl, die Privatsphäre und Datensicherheit der Patienten ist oberste Prämisse“, sagt Fröller.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.03.2023)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.