Immobilienmessen

Heizen, Kühlen und Finanzieren stehen im Fokus

(c) Daniel Fabbro
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Publikums- und Fachausstellungen erleben wieder regen Zulauf. Welche Themen aktuell sind, was sich durch Corona (nicht) geändert hat und was man sich von den Messen erwarten darf. Ein kleiner Streifzug.

Selbst wenn es ein Wunsch bleiben sollte: Der Traum von eigenem Haus oder der passenden Wohnung treibt viele Menschen auf Immobilienportale und Messen. Aktuell etwa die kürzlich über die Bühne gegangene WIM – Wiener Immobilienmesse im Messe Wien Congress-Center. Fast zeitgleich fand die Wohnen & Interieur als größte österreichische Drehscheibe für Produktneuheiten mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Regionalität statt. Zu entdecken gab es unter anderem Neues aus den Bereichen Bad und Sanitär, Böden, Wände und Fliesen oder etwa Garten und Balkon. Da auch die Ferien-Messe Wien überschneidend stattfand, hier lautete das Motto 2023 „5 Tage Wohnsinn“.

Heizen, Kühlen, Finanzieren

Die dringendsten Themen auf der Messe sind die Finanzierbarkeit – verstärkt auch von Energie – und damit zusammenhängend die Nachhaltigkeit von Baumaterial bis Heizsystem. 70 Aussteller, 23 Vorträge, Podiumsdiskussionen und das gebündelte Fachwissen der Experten sollen dabei den Besuchern Anregungen, Informationen und Beratungen bieten. Vor allem nachhaltige Immobilienentwicklung, Alternativen zur Gasheizung, aktuelle Trends auf dem Wohnungsmarkt und die besten Investment-Tipps stehen auf dem Programm. Zudem werden Notare, die häufige „Stolperfallen beim Immobilienkauf“ aufzeigen, und Finanzexperten zum Thema „Wohnungseigentum trotz gestiegener Zinsen“sprechen.

Neue Rahmenbedingungen

Lange Zeit war der Immobilienmarkt stabil, sogar die Coronakrise konnte ihm wenig anhaben. „Der Zinsanstieg leitete eine Wende ein“, erklärt Product-Managerin Marguerite Klonowski vom Veranstalter RX Austria & Germany. Immobiliensuchende, aber auch Bauträger und Makler fragen sich, wie es weitergeht und wohin sich der Markt entwickeln wird. „Derzeit wird der Immobilienmarkt von mehreren Einflüssen geprägt: einerseits gestiegenen Zinsen und verschärften Richtlinien für die Wohnbaukreditvergabe auf der Nachfrageseite, andererseits fehlenden und verzögerten Bauprojekten oder nicht zuletzt gestiegene Baukosten auf der Angebotsseite“, analysiert Klonowski.

Die hohe Inflation wiederum befeuert die Flucht in Sachwerte, wodurch Immobilien attraktiv bleiben – sowohl für den Eigenbedarf als auch als Anlageform. „Das Eigenheim stellt die größte Investition im Leben dar – gerade deshalb ist es besonders wichtig, sich umfassend zu informieren, und das geht am besten im persönlichen Gespräch mit Experten auf einer Messe“, meint Klonowski.

Rechnet sich der Kauf einer Immobilie

Ob sich der Kauf einer Immobilie überhaupt rechnet und welche Herausforderungen bei der Finanzierung zu meistern sind, weiß Karina Schunker, Geschäftsführerin von EHL Wohnen. Ihrer Meinung nach sind eine Eigentumswohnung oder der Bau eines eigenen Hauses selbst in der aktuellen Wirtschaftslage sinnvoll.

Die Fragen, die man sich dabei stellen müsse, seien die gleichen wie immer: „Kann ich die damit verbundenen finanziellen Belastungen sicher und nachhaltig tragen und ist der Preis marktkonform? Kann ich die Immobilie wieder gut oder gar mit einer Preissteigerung weiterverkaufen, wenn sich meine Wohnbedürfnisse ändern?“, erklärt sie. Lukas Sattlegger von Glorit meint: „Günstiger werden Bauträgerprojekte im Neubau nicht werden können. Besser jetzt als Ende des Jahres zuschlagen.“

Die Kunst der Nachhaltigkeit

Rund 150 Labels werden im Oktober ihre Kreationen – Möbel, Mode, Schmuck, Beleuchtung und Wohnaccessoires – auf der internationalen Designverkaufsmesse Blickfang präsentieren, in Wien im MAK, dem Museum für angewandte Kunst. Dabei treffen zahlreiche Kreative aus aller Welt aufeinander, laden zum Austausch ein, beraten und erfreuen mit neuen Design-Lösungen. Wichtige Themen: lokales Agieren, globaler Austausch, nachhaltige, hochwertige Materialien und langlebige Designs beziehungsweise Upcycling im Luxusbereich.

Auch bei Fachmessen wie der kürzlich abgehaltenen Mipim in Cannes und der ebenfalls im Oktober stattfindenden Expo Real in München geht es neben dem Präsentieren von Projekten, dem Vernetzen und dem Einfangen der Stimmung der Branche zunehmend um Nachhaltigkeit. Unter dem Motto „Smart Buildings auf der Road to Zero“ in Cannes, in München mit einem innovativen Start-up-Cluster.

Tipp 1

Tipp 2

Tipp 3

Was Sie wissen sollten zu Immobilienmessen

Wohnmessen: Die WIM (Wiener Immobilienmesse) fand vom 18. bis 19. März in der Messe Wien statt. 70 Aussteller zeigten Projekte,, www.immobilien-messe.at

Am 12. November wird auf dem Erste-Campus die Erste Wohnmesse mit 40 Ausstellern abgehalten. Auf der Homepage gibt es laufend Infos zu aktuellen Themen, https://erstewohnmesse.at

Design- und Interieurmessen: Zeitgleich zur WIM fand im Congress Center die Messe Wohnen & Interieur statt: Produktneuheiten mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Regionalität, 450 Aussteller auf 45.000 m2, www.wohnen-interieur.at.

Vom 20. bis 22. Oktober wird bei der Blickfang Wien im MAK Interieur von 150 internationalen Labeln gezeigt, https://tickets-eu.blickfang.com/wien

Fachmessen: Die internationale Fachmesse für Immobilien und Investitionen Expo Real findet vom 4. bis 6. Oktober in München statt, https://exporeal.net

In Kitzbühel lädt vom 15. bis 17. November die Immobilienmesse Re.comm zum visionären Talk, www.recomm.eu

Kürzlich fand in Cannes die jährliche Immobilienmesse Mipim statt, www.mipim.com

>> Mehr „Presse"-Artikel zur Mipim unter: www.diepresse.com/immobilien

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.03.2023)

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