Wissenskrise

Moralische Debatten nicht vermeiden

Ja, Wissenschaft. Aber wie rechtfertigen wir ihre Autorität?
Ja, Wissenschaft. Aber wie rechtfertigen wir ihre Autorität? Getty Images
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Unsere Idee von Wahrheit und Wissen wird zunehmend infrage gestellt. Statt dem Kulturpessimismus zu frönen, sucht ein Team um Philosoph Tim Crane Antworten und Auswege.

Wie in keiner Zeit zuvor werden wir heute über das Internet, auch manipuliert durch Algorithmen, mit Informationen geflutet. Die Konsequenz? „Wir haben keine verlässlichen Wege mehr, um herauszufinden, wie viel davon auch wahr ist“, sagt Tim Crane, Philosoph an der Central European University (CEU) in Wien. Er leitet einen der fünf ersten Exzellenzcluster des Wissenschaftsfonds FWF mit dem Schwerpunkt „Wissen in der Krise“ (siehe Infobox), an dem auch Forschende der Unis Graz, Wien und Salzburg beteiligt sind.

„Natürlich kann man sagen, das Wissen war immer schon in der Krise“, konstatiert Crane. Er erinnert an die naturwissenschaftliche Revolution im 16. Jahrhundert, die die Kirche herausforderte, und an die Aufklärung. Das Charakteristische sei heute das enorme Ausmaß der Manipulation von Entscheidungen. Dazu komme ein genereller Mangel an Vertrauen in Expertise und wissenschaftliche Autorität. Und: Durch das Internet verbreiten sich Verschwörungstheorien – die es immer schon gegeben hat – rasant.

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