Heimische Forschende visualisieren Mars-Details.
Während die Europäische Weltraumagentur ESA diese Woche ihre Mission zu den Monden des Jupiters vorstellte (diese sind so groß wie ganze Planeten), erwecken österreichische Weltraumforschende die Bilder vom Mars zum Leben. Der Mars-Rover Perseverance liefert seit mehr als zwei Jahren täglich mehrere Hundert Aufnahmen der Marsoberfläche.
Ein Team vom Joanneum Research in Graz und dem VRVIS (Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung) in Wien fügt die vielen Informationen zu einem 3-D-Erlebnis zusammen. Das hilft besonders der geologischen Forschung und bringt beeindruckende Klarheit über die Bodenkruste auf dem roten Planeten, unserem äußeren Nachbarn im Sonnensystem.
Video auf YouTube
Die dreidimensionale Rekonstruktion von Felsen und Mineralien gibt Einblick in geologische Prozesse, Klima und Geschichte des Mars. Hier kommt das Visualisierungswerkzeug Pro3 zum Einsatz, das bereits einen ersten digitalen Überflug als YouTube-Video ermöglicht hat (tinyurl.com/29d5nhdu).
Das Team um Gerhard Paar von Joanneum Research hat nun im Journal Earth and Space Science publiziert, welche Möglichkeiten in den Daten aus der Mars-2020-Mastcam-Z-Stereokamera und zehn Bildverarbeitungstools stecken. Die Forschenden waren überrascht, wie viel Wissen aus den 3-D-Visualisierungen geholt werden kann. Sogar Wind von vor Millionen Jahren wird durch Abschleifungen in Gesteinen erkennbar. Und die Spuren des Rovers im Marsboden, die sich teils tief eingraben, helfen zu verstehen, wo der Böden dicht oder locker ist. (APA/vers)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.03.2023)