Die 50 Milliarden Franken der Schweizer Nationalbank mildern Liquiditätszweifel, dennoch hat die Großbank mit schwindenden Kunden zu kämpfen. Deutsche Kunden der Credit Suisse klopfen bereits bei der Konkurrenz an.
Die 50 Milliarden Franken lange Rettungsleine, die der Credit Suisse Group AG am Donnerstag zugeworfen wurde, gibt ihr die Chance, sich aus eigener Kraft ans rettende Ufer zu ziehen. Manche Kunden wollen nicht so lange zusehen.
In Asien haben mehrere superreiche Familien ihr Engagement im Zuge der Turbulenzen in dieser Woche weiter abgebaut. Kunden aus dem Nahen Osten forderten die Bank auf, Bareinlagen in Staatsanleihen umzuschichten. Deutsche Kunden der Credit Suisse klopfen bei der Konkurrenz an.
Dieser Kundenschwund ist es, den Bankchef Ulrich Körner und sein Team stoppen und umkehren müssen, wenn die Sanierung des angeschlagenen Schweizer Traditionshauses Erfolg haben soll. Im vierten Quartal waren es bekanntlich 110,5 Milliarden Franken, die aus der Bank hinausflossen.
“Wir wollen alles zurückgewinnen, was wir verloren haben”, sagte Körner auf einer Investorenkonferenz am Dienstag. “Und wenn wir das erreicht haben, gehen wir weiter und bauen das Geschäft wieder aus.”
Die Credit Suisse hat immer wieder betont, dass sie über ausreichende Liquidität verfügt. Der Rettungsschirm der Schweizerischen Nationalbank untermauert dies. Welchen Effekt das auf die Geldflüsse hat, ist noch unklar.