Formel 1

PS-Spektakel in der Wüste: Ohne Raketen, mit Kritik

2022 wurde der GP von Saudiarabien von Houthi-Anschlägen begleitet, 2023 wird zu Menschenrechten im Königreich geschwiegen.

Dschidda. Ein Jahr nach dem Raketeneinschlag in der Nähe der Rennstrecke haben die Formel-1-Piloten aktuell kaum Sicherheitsbedenken beim GP von Saudiarabien. „Ich mache mir keine Sorgen“, sagte McLaren-Fahrer Lando Norris. „Ich denke, wir sind genug beruhigt worden und haben genug erklärt bekommen, um sagen zu können, dass wir an einem sicheren Ort sind“, befand Ferrari-Pilot Carlos Sainz.

2022 war eine Rakete in eine Öl-Anlage des Hauptsponsors Aramco eingeschlagen, die sich nur wenige Kilometer von dem Stadtkurs entfernt befindet. Houthi-Rebellen hatten mehrere Ziele angegriffen. Hintergrund war der Krieg im Jemen, den das Königreich gegen die Houthis führt und der eine der schlimmsten aktuellen humanitären Katastrophen ausgelöst hat.

Das Thema Menschenrechte wurde 2023 bei dem Medientermin in Dschidda weitgehend umkurvt. Vor Rekordweltmeister Lewis Hamilton, der sich seit Jahren für Menschenrechte oder gegen Unterdrückung und Diskriminierung einsetzt, pries Aston-Martin-Fahrer Lance Stroll die Veränderungen in Saudiarabien – dank der F1-Rennen seit 2021. Dass die Saudis das Team des Kanadiers sponsoren, darf nicht übersehen werden. Was sagte Hamilton? „Ganz das Gegenteil von dem, was alle sagten. Hoffentlich hat jeder ein sicheres Wochenende, und hoffentlich kommt jeder sicher nach Hause.“

Der zweite GP der Saison findet am Sonntag (18 Uhr/live, ORF 1, Sky) in dem Königreich statt. Den Auftakt hat Titelverteidiger Max Verstappen gewonnen – RB Racing gilt erneut als Topfavorit. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.03.2023)

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