Interview

Klaus Eckel: „Es gibt nur die Austria“

Klaus Eckel ist von Austria Wien überzeugt: An den Erfolg glaubt er, auf die Farbe Violett schwört er.
Klaus Eckel ist von Austria Wien überzeugt: An den Erfolg glaubt er, auf die Farbe Violett schwört er.Die Presse/Clemens Fabry
  • Drucken

Geht es um Austria, kommt Kabarettist Klaus Eckel in Fahrt. Er kennt Favoriten seit Kindertagen, schwört auf Violett, freut sich auf das Wiener Derby: „Treue zum Fußballverein ist ein Kadavergehorsam.“

Fußball eint oder kann Städte postwendend auch spalten – sogar Wien und vor allem dann, wenn das Derby zwischen Rapid und Austria ansteht. Fußball begeistert quer durch alle Gesellschaftsschichten, die einen nehmen ihn ernster, die anderen mit weitaus mehr Humor. Kabarettist Klaus Eckel, 48, er ist Austria-Mitglied und stolzer Besitzer eines Abos auf der Nord-Tribüne, ist seit der Kindheit mit Violett und Favoriten verbunden. Er versteht die Dimension der Verklärung, kennt Sorgen, Ängste und Zorn, durchwegs violette Phänomene, die dieser Verein rundum weckt. Er lässt aber trotz Rückschlägen, Tiefs, Schulden oder Frank Stronach keinen Zweifel an seiner Treue zur Austria zu. Die Frage nach der Nummer eins in Wien stellt sich für ihn nicht wirklich, dafür stellte er sich vor dem 338. Derby vielen anderen.


Kabarettisten lachen doch eigentlich recht gern. Woher rührt dann Ihre Liebe zum Fußball, vor allem zur Austria?

Klaus Eckel: Sie rührt aus meiner Kindheit, alle wollten Fußball spielen – und dann spielst du halt mit. Ich war ein schlechter Fußballer, vielleicht als Tormann nicht ganz so schlecht, aber als Feldspieler war ich talentiert wie ein Handy-Mast. Man sucht sich Freunde, die ähnlich begabt sind, die Interessen sollten gleich sein. Es ist erniedrigend, wenn du als Jugendlicher in einer Mannschaft spielst, in der jeder zehn Mal so gut ist wie du und du jedes Mal beim Losen der Mitspieler immer als Letzter drankommst. (lacht) Wer diesen Schmerz allerdings aushält, er stärkt die eigene Resilienz und tut ziemlich weh, lernt Fußball lieben. Meine besten Freunde waren Rapid-Fans, aber vielleicht schulten mich diese von klein auf, andere Meinungen zu akzeptieren. Eine in der heutigen Zeit recht notwendige Eigenschaft.


Von der Erniedrigung war es also nicht mehr weit zur Wiener Austria?


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.