Landtagswahl

Kompatscher einstimmig zum Spitzenkandidat der Südtiroler Volkspartei gewählt

Am 22. Oktober wird in Südtirol ein neuer Landtag gewählt. Kompatscher nennt als Ziel seiner Arbeit als Landeshauptmann eine „gerechtere und solidarische Gesellschaft“.

Die Südtiroler Landtagswahl am 22. Oktober wirft bereits ihre Schatten voraus und die seit Jahrzehnten ebenso dominante wie regierende Südtiroler Volkspartei (SVP) rüstet sich zunehmend: Bei einer Klausur in Brixen wurde Landeshauptmann Arno Kompatscher am Samstag einstimmig zum Spitzenkandidaten der Partei für die Wahl gekürt.

Gewählt wurde Kompatscher von den Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Sammelpartei, den Bezirksobleuten und dem Parteiausschuss. Parteiobmann Philipp Achammer sprach im Anschluss von "voller Rückendeckung". Es habe generell "sehr, sehr große Einigkeit und Geschlossenheit" geherrscht, erklärte der Obmann bei der Pressekonferenz nach der Klausur. Die SVP habe wieder einmal bewiesen, dass sie in den entscheidenden Momenten Geschlossenheit zeige. Der Neo-Spitzenkandidat unterstrich, dass dieses klare Votum für ihn "eine große Ehre, aber gleichzeitig auch Verantwortung" sei.

„Ehrliche Antworten“ statt „populistische Versprechen"

Auch ein Wahlprogramm wurde erarbeitet. Zu ebendiesem erklärte Achammer, man werde nicht auf "Mehr", sondern auf ein "Besser, für alle besser" setzen. Populistische Versprechen überlasse man anderen, betonte indes Kompatscher. Man wolle "ehrliche Antworten" geben.

Kompatscher betonte, dass die SVP in der Vergangenheit gut gearbeitet habe, sich die Zeiten aber geändert hätten. Deshalb seien auch "neue Antworten für die heutige Zeit" notwendig. Sein Ziel sei eine "gerechtere und solidarische Gesellschaft". Er habe bei dieser Klausur die Unterstützung für seine "Politik der Nachhaltigkeit" erhalten.

„10-Gruppe“ 

Zur Kür der restlichen 34 Kandidaten gab Obmann Achammer den Zeitplan vor. Er und der Spitzenkandidat würden bis Ostern den ersten Teil der sogenannten "10-Gruppe" namhaft machen. Dann würden die Bezirke ihre Vertreter bestimmen und bis Mitte Mai sollte dann auch der zweite Teil der "10-Gruppe" stehen.

Zur Geschlechterverteilung auf der Liste unterstrichen Achammer und Kompatscher gemeinsam, dass für die Liste die Drittel-Klausel gelte, bei der "10-Gruppe" hätten sie den Anspruch, ausgewogen zu sein.

Der SVP war im vergangenen Jahr ein rauer Wind entgegengeweht. Die sogenannte SAD-Affäre rund um die Vergabe von Buskonzessionen und parteiinterne Verwerfungen prägten mitunter das Bild. Kompatscher stellte Bedingungen für ein künftiges gedeihliches Arbeiten miteinander - damit wurde zumindest nach außen die Entscheidung über seinen nochmaligen Antritt verknüpft.

„Starkes Ergebnis": Mattle erfreut

Seit der Landtagswahl 2018 regiert Kompatscher im Land mit der Lega. Beim vergangenen Urnengang hatte die SVP erneut nicht die absolute Mandatsmehrheit erreicht. Die Sammelpartei war auf 41,9 Prozent gekommen, ein Minus von 3,8 Prozentpunkten. Großer Gewinner war vor allem das erstmals angetretene "Team K" des Landtagsabgeordneten Paul Köllensperger, das auf Anhieb auf 15,2 Prozent der Stimmen kam. Für Kompatscher wäre es die dritte Amtsperiode.

Wenig überraschend erfreut reagierte unterdessen Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) auf Kompatschers Kür. Er sprach von einem "starken Ergebnis". Er sei überzeugt, dass man mit Kompatscher "weiterhin auf eine Starke Achse zwischen Innsbruck und Bozen bauen" könne, rührte der Tiroler Landeschef schon einmal die Werbetrommel für den Amtskollegen südlich des Brenners.

(APA)

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