In vielen europäischen Ländern hat der Winter zu wenig Schnee und Regen gebracht. Viele fürchten sich vor Wasserknappheit. Kommt schon wieder ein Dürrejahr?
Ihre staubtrockenen Felder so kurz vor der Aussaat haben die Bewohner der Stadt Perpignan im Süden Frankreichs zur Ergreifung besonderer Maßnahmen veranlasst. Die Landwirte der Region lassen einen mittelalterlichen Brauch aufleben und beten bei einer kirchlichen Prozession um Regen. Bei ihrem Bittgang in das ausgetrocknete Flussbett des Têt nehmen sie die Reliquien des heiligen Galderic mit, des Schutzpatrons der Bauern, und flehen ihn um seine Hilfe an.
Frankreich erlebt derzeit eine wohl beispiellose Dürreperiode. Mehr als 30 Tage lang hat es im Jänner und Februar in Frankreich kaum geregnet – so lang wie noch nie im Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Schon jetzt, also zeitig im Frühjahr, haben die Verantwortlichen in etlichen Städten und Gemeinden Maßnahmen ergriffen, die ansonsten im Hochsommer kommen: Autowaschen, Rasensprengen oder das Befüllen von Pools ist ab sofort verboten. Eine Kommune nahe Perpignan will überhaupt den Bau von privaten Schwimmbecken verbieten. Auch in der katalanischen Metropole Barcelona sind ähnliche Verbote in Kraft getreten.