Der Mediator

Abendrot oder Morgenröte in der SPÖ

Hält die Achse der Wiener in der SPÖ bis zum Parteitag? Bürgermeister Michael Ludwig steht hinter Parteichefin Pamela Rendi-Wagner.
Hält die Achse der Wiener in der SPÖ bis zum Parteitag? Bürgermeister Michael Ludwig steht hinter Parteichefin Pamela Rendi-Wagner.APA/ROBERT JAEGER
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Österreichische Blätter haben sich diese Woche intensiv mit der Sozialdemokratie beschäftigt. Sie wirft mehr Fragen auf, als sie Antworten bietet. Ist links noch zeitgemäß? Was will die Basis? Und muss man sich vor Doskozil fürchten?

Österreichs mittelgroße Parteien haben recht intensive Tage hinter sich. Es wächst in Niederösterreich zusammen, was von ÖVP und FPÖ im Wahlkampf noch kategorisch ausgeschlossen worden war – eine blau-schwarze Koalition. Sie macht es den Kommentatoren heimischer Medien leicht: Glaube diesen Politikern kein einziges Versprechen! Es geht ihnen nur um die Macht! Schwieriger wird die Einschätzung der SPÖ. Auch bei den Sozialdemokraten wird um Führung gerungen. Dort herrschen aber amerikanische Verhältnisse, wie bei den Primaries. Die ehemals staatstragende Partei nimmt sich offenbar ein Beispiel an Jörg Haider, der einst in seiner ambivalent rechten/liberalen Gesinnungsgemeinschaft immerwährend Wahlkampf betrieb. Die SPÖ aber konzentriert ihre Kampagne derzeit exklusiv auf ein offenbar instabiles Innenleben. Wie bewerten Printmedien solch seltsame Manöver?


Dauernd zündeln. Eine „Politlandschaft im Umbruch“ diagnostiziert am Wochenende das „Profil“. Demnach biege die ÖVP „scharf nach rechts ab“, wie Niederösterreich zeige. Und die SPÖ „verliert im Führungsstreit zwischen Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil die Orientierung“. Im Leitartikel wird der Zustand mit einer Frage garniert: „Wer fürchtet sich vorm roten Mann?“ Doskozils Kandidatur sei nicht nur für die Parteichefin „ein Graus. Auch für politische Gegner ist er ein Gott-sei-bei-uns.“ Der Burgenländer werde auch als Parteichef tun, „was er wirklich gut kann: zündeln. Die ganze Zeit.“ Was bedeuten all diese Umbrüche? Den „Anfang von Neuwahlen“.

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