Schauspielhaus Graz

Horváths Männerwelt, ganz in Gold

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Anica Tomić will „Zur schönen Aussicht“ am Schauspielhaus Graz besonders aktuell interpretieren. Doch ihrer Inszenierung fehlt das stille Grauen, das Horváths Stücke beschwören.

„Wir befinden uns im Hotel zur Schönen Aussicht“, sagt der Kellner Max eingangs ins Publikum: „Das Jahr ist 1926, was bedeutet, dass nichts von alledem viel mit Ihnen zu tun hat.“ Wenn eine Bühnenfigur sich so äußert, wissen geeichte Theaterbesucher: Damit will uns die Regie sagen, dass das Stück – sehr wohl etwas mit uns zu tun habe. Dass die Krise von damals unserer heutigen Krise gleiche.

Inwieweit das stimmt, ist fraglich, jedenfalls gelingt es Regisseurin Anica Tomić nicht wirklich, es zu vermitteln, obwohl sie sich mit viel Schall und Rauch sowie weiteren Einwürfen aus der Theatergegenwart bemüht. Die Figuren – im wesentlichen die Besatzung eines heruntergekommenen Hotels – wirken laut, aber etwas flach. Typen halt. Am meisten Geheimnis darf da noch Sebastian Pass andeuten, ein strenger und bitterer Chauffeur.

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