Black Monday

Die paradoxen Folgen der Geldpolitik

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Es sind seltsame Zeiten: Bankenpleiten schieben die Kurse von Technologieaktien an und die EZB zeigt geldpolitische Härte, um Panik an den Märkten zu vermeiden. Warum gute Anlageentscheidungen derzeit schwierig sind.

An ein paar Paradoxien hat man sich als Anleger schon gewöhnt. Etwa dass unerwartet gute Konjunkturdaten in den USA oft zu Börsenrückgängen führen. Denn dann besteht die Gefahr, dass die allzu rosige Wirtschaftslage es der US-Notenbank Fed erlauben könnte, die Zinsen weiter anzuheben, und das wäre schlecht für Aktien. Umgekehrt kommt es vor, dass die Kurse als Reaktion auf einen düsteren Arbeitsmarktbericht steigen: Denn angesichts solcher Daten kann es sich die Fed nicht mehr so leicht leisten, die Zinsen weiterhin anzuheben, so offenbar das Kalkül.

Nun sind steigende Zinsen nicht per se schlecht, immerhin sollen sie ja helfen, die hohe Inflation in den USA und in Europa zu bekämpfen, und die ist an sich auch nicht gut für die Wirtschaft und die Aktien. Zumindest wäre das in normalen Zeiten so. Die Zeiten waren aber jahrelang nicht normal: Seit der Finanzkrise haben die Notenbanken und die Staaten auf jede auch noch so kleine Krise mit massiven Geldspritzen und Nullzinsen reagiert, und die Märkte haben sich daran gewöhnt, dass Krisen gar nicht schlimm sind – bedeuten sie doch frisches Geld.


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