Skiweltcup

Trainerkarussell nach der rot-weiß-roten Talfahrt

Im Damenteam wird sich wieder einiges ändern: ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl.
Im Damenteam wird sich wieder einiges ändern: ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl. APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Kurskorrektur statt Kontinuität: ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl will vor allem bei den Betreuern der enttäuschenden Technik-Damen eingreifen – womit sich das zweite Jahr in Folge eine Trainer-Rochade ankündigt.

Soldeu. Nur Platz drei bei den Herren, nur Rang drei bei den Damen, insgesamt Zweiter hinter der überlegenen Schweiz: Österreich ist im Nationencup auf Talfahrt.

Bedenklich vor allem die Saison der ÖSV-Damen mit nur neun Podestplätzen in 38 Rennen, eine zweistellige Stockerlanzahl hat das Damenteam in den vergangenen 30 Jahren nur drei Mal (1995, 2017, 2018) verpasst.

In den technischen Disziplinen ist die Bilanz mit nur einem dritten Platz verheerend. Doch praktisch die gesamte Damenmannschaft steht vor einem Neuaufbau. Speed-Chefcoach Alexander Hödlmoser und Gruppentrainer Florian Scheiber werden abwandern, Technik-Chef Georg Harzl ist angezählt.

Kurskorrektur also statt Kontinuität, und so bahnt sich im Damenteam das zweite Jahr in Folge eine Trainer-Rochade an. „Es wird dort sicher Änderungen geben. Wenn die ganze Mannschaft eigentlich eine Talfahrt erlebt, dann muss man sicher handeln“, erklärte ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl. Nach dem am Sonntag mit einer weiteren Riesentorlauf-Enttäuschung zu Ende gegangenen Weltcupfinale in Andorra (beste ÖSV-Dame beim Shiffrin-Sieg: Franziska Gritsch als Zwölfte) soll es Gespräche geben. „Dann muss man für sich überlegen, wo es nicht so funktioniert hat. Wir brauchen uns da nichts vormachen, speziell bei den Technik-Damen haben wir überhaupt nicht reüssiert. Im Speed-Bereich hat die Mannschaft auch mehr Potenzial, als sie gezeigt hat.“

Die aktuelle Trainerstruktur und die darin agierenden Personen waren erst nach dem Ende der Vorsaison installiert worden. Alexander Hödlmoser und Karlheinz Pichler, der die Gruppe WC3 mit den Allrounderinnen betreut, kehrten zum ÖSV zurück, Harzl übernahm statt Hannes Zöchling die Technikerinnen. Als Betreuer für Katharina Liensberger kam Livio Magoni dazu, der den ÖSV inzwischen wieder verlassen hat. Als neuer Rennsportleiter wurde Thomas Trinker eingesetzt. Auch Mandl selbst ist erst seit rund einem Jahr erneut für den ÖSV tätig.

Hödlmoser wird den Skiverband jedenfalls verlassen. „Das ist absolut schade. Ich sehe Alex als Topmann in der Abfahrt“, würdigte Mandl den langjährigen Trainer der US-Damen um Lindsey Vonn. Scheiber habe schon vergangenes Jahr wechseln wollen.
Bei den Herren dürfte es keine bedeutenden Wechsel geben, Mandl ortete „ein gutes Miteinander“ in den Gruppen. „Ich denke, das sollte man beibehalten.“

Dass der Nationencup erneut verloren ging, missfiel auch dem Alpinchef. „Das ist nicht unser Anspruch, keine Frage. Wir haben so viele Jahre den Nationencup gewonnen, jetzt haben wir in Folge zwei Jahre, wo wir hinten dran sind“, führte Mandl aus. „Aber ich denke, dass wir gutes Potenzial haben, das schnellstmöglich wieder umzudrehen. Das ist eines unserer Ziele für die nächste Saison.“ (red.)

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