Deutschland/Japan

Der Kabinettsausflug des Olaf Scholz nach Tokio

APA/AFP/POOL/DAVID MAREUIL
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Die erste deutsch-japanische Regierungskonsultation hat vor allem gezeigt, dass es unter der Oberfläche gar nicht so viele Gemeinsamkeiten gibt. In der Verteidigungspolitik erwartet Tokio Beistand gegen China.

Tokio. Man darf durchaus hinterfragen, ob gut 26 Flugstunden eine viel kürzere Stippvisite mit dem Austausch von Höflichkeiten und japanischem Essen von Wert sind – von den Klimakonsequenzen ganz abgesehen. Aber Olaf Scholz wollte in Tokio ein „Zeichen für enge Kooperation“ setzen und dafür einen Regierungs„wumms“ veranstalten. Dazu nahm der deutsche Kanzler neben Vize Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner auch noch die Kabinettsmitglieder für Äußeres, Inneres, Verteidigung und Verkehr an Bord.

Japan kennt solche aufwendigen Regierungstreffen eigentlich nicht. Allenfalls mit seinem Hauptpartner USA gibt es eine bilaterale Abstimmung dieser Dimension. Deutschland hingegen pflegte bislang zu zwölf Staaten derart Kontakte, darunter auch zu China und bis 2012 auch zu Russland, was die Gastgeber ein wenig irritierte.


Premierminister Fumio Kishida lobte pflichtgemäß die Beziehungen als „eng wie nie zuvor“. Das verdeckt jedoch nicht völlig, dass es unter der Oberfläche gar nicht so viele Gemeinsamkeiten gibt. Natürlich können die Volkswirtschaften Nummer drei und vier in der Welt viel voneinander lernen. Und das nicht nur seit der russischen Ukraine-Invasion oder den Großmachtambitionen Chinas.

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