World Happiness Report

Finnland hat (immer noch) die glücklichste Bevölkerung der Welt

November 12, 2022, Helsinki, Uusimaa, Finland: Father s Day in Finland is observed on the second Sunday of November. It
November 12, 2022, Helsinki, Uusimaa, Finland: Father s Day in Finland is observed on the second Sunday of November. It(c) IMAGO/ZUMA Wire (IMAGO/Marina Takimoto)
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Trotz Krisen blieb das globale Glückemfinden bemerkenswert konstant, die Ukraine und Russland liegen gar etwas höher als noch vor einem Jahr. Österreich verpasst einmal mehr den Einzug in die Top Zehn.

Das globale Glücksempfinden ist trotz Krisen konstant geblieben. Finnland bleibt das Land mit der glücklichsten Bevölkerung, übrigens zum sechsten Mal, wenn auch die Vermessung von Glück eine schwierige ist - es geht wohl eher um gute Lebensumstände. Das Ranking jedenfalls ist abzulesen an dem am Montag veröffentlichten Weltglücksbericht. Trotz der deutlich schlechteren Sicherheitslage in Europa infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und des noch nicht abgeschlossenen Nato-Beitritts belegte das EU-Land zum sechstem Mal in Folge den Spitzenplatz im Ranking. Österreich kam wie im Vorjahr auf Rang 11, verpasst also knapp die Top Zehn. 

Hinter dem nördlichsten EU-Land Finnland folgen in dem jährlichen Ranking mit einigem Abstand Dänemark, Island, Israel und die Niederlande, ehe Mit-NATO-Anwärter Schweden sowie Norwegen, die Schweiz, Luxemburg und Neuseeland die Top Ten komplettieren. Während Österreich stabil auf dem elften Platz blieb, machte Israel im Jahresvergleich einen Satz von Rang neun auf vier. Deutschland rutschte dagegen um zwei Plätze auf Rang 16 ab. Klar am unglücklichsten unter den 137 untersuchten Staaten sind Afghanistan und der Libanon.

Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die den Bericht auf Basis von Umfragen des Instituts Gallup veröffentlichen, berechnen das Ranking jeweils auf Basis von Daten der vergangenen drei Jahre. Für das Glücksempfinden haben sie sechs Schlüsselfaktoren ausgemacht: soziale Unterstützung, Einkommen, Gesundheit, Freiheit, Großzügigkeit und die Abwesenheit von Korruption.

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Stabiles Glück trotz Pandemie

Trotz gleich mehrerer sich überschneidender Krisen seien die Lebensbewertungen in den meisten Bevölkerungen der Erde weiterhin bemerkenswert stabil geblieben, schrieben die Forscher. In den Jahren 2020 bis 2022, die stark von der Corona-Pandemie geprägt wurden, seien die Werte im globalen Durchschnitt genauso hoch gewesen wie in den drei Jahren vor der Pandemie. Glücklicher sind die Menschen dem Bericht zufolge generell in Ländern, in denen Glück und Wohlbefinden möglichst gleichmäßig in der Bevölkerung verteilt sind.

"Das durchschnittliche Glück und unser Länder-Ranking sind während der drei Covid-19-Jahre bemerkenswert stabil geblieben", erklärte der am Bericht beteiligte Wissenschafter John Helliwell. Veränderungen in der Rangliste stellten fortgesetzte, langfristige Trends dar, etwa die verbesserten Platzierungen der baltischen Staaten Litauen (Platz 20), Estland (31) und Lettland (41). Selbst in diesen schwierigen Jahren seien positive Emotionen doppelt so weit verbreitet wie negative.

Vertrauen in ukrainische Regierung gestiegen

Die Ukraine (Rang 92) und Russland (70) liegen im neuen Bericht etwas weiter oben als vor einem Jahr, auch wenn der ukrainische Gesamtwert - im Gegensatz zum russischen - minimal zurückgegangen ist. "Trotz des Ausmaßes des Leids und der Schäden in der Ukraine sind die Lebensbewertungen im September 2022 höher geblieben als nach der Annexion von 2014", schrieben die Forschenden unter Verweis auf das Jahr der russischen Annexion der ukrainischen Krim-Halbinsel.

Nach Erkenntnissen der Expertinnen und Experten liegt das unter anderem an einem nun viel stärkeren Zusammengehörigkeitsgefühl und Vertrauen in die Führung um Präsident Wolodymyr Selenskij. Das Vertrauen in die Regierungen sei 2022 in beiden Ländern gewachsen, dabei aber viel stärker in der Ukraine als in Russland. "Der russische Einmarsch hat die Ukraine zu einer Nation geschmiedet", erklärte einer der Autoren des Berichts, der Oxford-Professor Jan-Emmanuel De Neve.

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(APA/red)

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