Die Rettung der Credit Suisse beruhigt die Finanzmärkte nur bedingt. Denn es stehen noch viele Unsicherheiten im Raum.Anleihen der Schweizer Großbank sind nichts mehr wert und auch einige amerikanische Regionalbanken stehen im Fokus.
Eigentlich sollte die Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS am Wochenende die Finanzwelt beruhigen. An der Wall Street kam es am Montag aber dennoch zu heftigen Kursausschlägen. Während die in den USA notierten Aktien der Schweizer Großbank am Nachmittag um rund 50 Prozent auf ein neues Rekordtief fielen, legten die UBS-Aktien zu. In Europa mussten Bankaktien auf breiter Front Federn lassen.
Begonnen hatte die aktuelle Krise in der Vorwoche, als in den USA zwei mittelgroße Banken kollabierten. Dann traf das Misstrauen der Anleger mit voller Wucht auf die angeschlagene Credit Suisse in der Schweiz. Dort blieb nichts anderes übrig, als nach Jahren der Dauerkrise erst die Notenbank und dann den Staat um Hilfe zu bitten. Die griffen am Wochenende schnell und radikal durch, um ihre Entschlossenheit zu demonstrieren, die ungünstige Entwicklung auf jeden Fall zu bremsen. Das Ergebnis: Die UBS übernimmt ihre Konkurrenz für zwei Milliarden Dollar. Der Deal soll eine systematische Ansteckung innerhalb der Branche durch einen möglichen Ausfall der Credit Suisse vermeiden. Mit der Fusion zweier Banken, die schon zuvor systemrelevant waren, wird ein noch größerer Akteur geschaffen, der erst recht nicht pleitegehen darf, sagen Kritiker. Dadurch werde das Too-big-to-fail-Problem nur noch verschärft.