Unschöne Szenen folgten dem Wiener Derby in der U1. Austria-Fans feierten und grölten, bis Rapid-Anhänger am Reumann- und am Keplerplatz Leuchtraketen zündeten. Wozu? Wieso?
Österreichs Fußball ist und bleibt anders. Wer nach dem 2:0 im Wiener Derby mit der U1 in die Innenstadt wollte, wurde Zeuge eines unschönen Erlebnisses. Liefen zuerst im Waggon dicht gedrängte Choräle der Austria-Fans („Derbysieger, Derbysieger“), war es mit dieser Eintracht plötzlich jäh vorbei. In der Ubahn-Station Keplerplatz warfen Krawallmacher – sie trugen grün-weiße Utensilien und verdienen die Bezeichnung „Fan“ nicht – einen Leuchtkörper in den Waggon. Da saßen Kinder drin – und violette wie grün-weiße Anhänger grölten bloß wutentbrannt weiter, donnerten ihre Hände auf die Scheiben und beschimpften sich gar widerlich. Gleiches Spiel soll sich auch am Reumannplatz zugetragen haben.
Solch Unruhestifter auszusortieren – ob sie im Stadion waren ist ebenso unklar wie die heillose Überforderung von nur drei, vier Stations-Securitys – ist offenbar unmöglich, weil sie im Schutz der breiten Masse verschwinden. Warum derart viele Böller (ein Ordner wurde verletzt), tatsächlich Feuerwerk und „Leuchtstifte“ ins Stadion gelangt waren, ist ebenso rätselhaft.