Pizzicato

Harte Tage für die Schweiz

Viel Unerfreuliches bringt dieser März für die Schweizer. Es sind Nachrichten, die am Ego der Eidgenossen kratzen könnten, jedenfalls aber an der „Swissness“.

Viel Unerfreuliches bringt dieser März für die Schweizer. Es sind Nachrichten, die am Ego der Eidgenossen kratzen könnten, jedenfalls aber an der „Swissness“, wie derzeit vor allem britische Medien nicht ohne einen Hauch Schadenfreude feststellen. Endlich sind die Briten einmal aus den Schlagzeilen raus und die Schweizer drin. Die sind sonst ohnehin selten Thema, sind ja auch so gut wie nirgends dabei und halten sich immer raus. Außer bei den Banken. Und bei Schokolade. Jetzt müssen die Schweizer verdauen, dass die berühmte Toblerone-Dreiecksverpackung das Matterhorn verliert. Und der Bankenstandort Zürich mit der Credit Suisse das zweitgrößte Kreditinstitut des Landes.

Was verlieren die Schweizer als Nächstes: Ricola? Swatch? Rivella? Die Freitag-Taschen? Schriftstellerin und Wahlschweizerin Sibylle Berg? Theatermacher Milo Rau? (Achso, der ist ja schon länger weg, und werkt jetzt bald in Wien.) Oder gar den Lindt-Osterhasen?

Wobei wir den Blick auf Wesentlicheres richten sollten: Toblerone zieht in unsere Nachbarschaft, wird ab sofort bei Bratislava produziert. Deshalb muss das Matterhorn weichen, weil die Schokolade künftig zu wenig „swiss“ ist. (Schon bisher gehörte die Schokolademarke eigentlich einer US-amerikanischen Firma.) Aber wir Österreicher könnten doch mit den nachbarlichen Neo-Chocolatiers reden. So von Twin-City zu Twin-City und aus alter k. u. k. Verbundenheit ließe sich da vielleicht etwas machen. Toblerone-Packungen sind lang, die Großglockner-Silhouette geht sich da doch aus.

Reaktionen an: anna.wallner@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.03.2023)

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