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IPCC-Bericht: Könnte die Klimakrise eskalieren?

Schmelzende Gletscher - wie hier in Norwegen - gehören zu den Folgen des Klimawandels, die nicht mehr verhindert werden können.
Schmelzende Gletscher - wie hier in Norwegen - gehören zu den Folgen des Klimawandels, die nicht mehr verhindert werden können.(c) AFP or licensors/ Olivier Morin
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Der UNO-Weltklimarat – auch IPCC -  hat gestern eine drastische Prognose abgegeben: Das 1,5-Grad-Ziel wird aller Voraussicht nach nicht erreicht werden. Doch eine lebenswerte Zukunft für alle ist noch im Bereich des Möglichen.

Die aktuellen Pläne und Maßnahmen sind nicht ausreichend, um den Klimawandel zu bekämpfen. Matthias Auer, Redakteur für Umwelt und Energie: „Aktuell steuert die Welt eher auf eine Erwärmung um die 2,7 Grad, knapp 3 Grad Celsius zu.“ 

Die derzeitigen Entwicklungen laufen auf eine Erderwärmung von 3,2 Grad bis zum Jahr 2100 hinaus. Das würde zu Dürren, Hungersnöten, eventuell Chaos und Kriegen führen. Ab einer Erwärmung um 5 Grad wäre die Erde unbewohnbar. Doch auch bei der Überschreitung des 1,5 Grad Ziels könnte die Erwärmung schrittweise wieder reduziert werden, und zwar mithilfe sogenannter negativer Emissionstechnologie: „Man kann CO² im Industrieprozess bei der Abscheidung einfangen. Das ist sehr realistisch und gibt es bereits.“

Erwärmung schrittweise wieder reduzieren

Der Synthesebericht zeichnet ein ernüchterndes, aber kein hoffnungsloses Bild. Eine lebenswerte Zukunft für alle ist noch im Bereich des Möglichen und man weiß heute besser als je zuvor, was getan werden muss, um diese Zukunft möglich zu machen. Zentrale Forderung des Berichts ist auch eine raschere Anpassung an die Folgen des Klimawandels.

In Form von „Was wäre, wenn“-Szenarien zeigt der Bericht des IPCC – des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)- welche Auswirkungen guter oder schlechter Klimaschutz in den kommenden Jahrzehnten hätte. Matthias Auer erklärt in dieser Folge, mit welchen Schäden und Folgen des Klimawandels die Welt allenfalls rechnen muss, woran es in Österreich fehlt und wieso der IPCC-Bericht ein diplomatischer Hochseilakt ist.

Mehr zum Thema:

>>> Matthias Auer: Die „Klima-Apokalypse“ ist (noch) vermeidbar

>>> Michael Lohmeyer: Klimawandel: "Nicht jedes Jahr ist gleich gefährlich

>>> Julia Wenzel: Österreichs Klimapolitik: "Das Beste aus beiden Welten" lässt noch auf sich warten

Gast: Matthias Auer
Host: Christine Mayrhofer
Schnitt: Audiofunnel/Dominik Lanterdinger
Credits: IPCC

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