Moskau und Peking demonstrieren gerade ihre neue Nähe. In der Wirtschaft ist sie tatsächlich immens geworden. Für Russland sind die Chinesen jetzt überlebenswichtig. China hingegen packt einfach die Gelegenheit am Schopf. Und hat selbst eine ganz andere Angst.
Wolle man verstehen, was in Russlands Wirtschaft vor sich geht, dann solle man künftig nicht mehr auf die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes schauen, riet Natalja Subarewitsch, Professorin der Moskauer Staatlichen Universität (MGU), kürzlich im Interview mit der „Presse“: Das BIP nämlich werde durch die staatliche Rüstungsproduktion derzeit signifikant entstellt. „Ich würde eher darauf schauen, wie die Abhängigkeit von China zunimmt. Das wird große politische und wirtschaftliche Folgen haben. Um Russland zu verstehen, schauen Sie künftig sehr genau auf diese Kennzahl.“
Auch ein Blick auf die jüngste Vergangenheit gibt bereits eine klare Ahnung davon, welche tektonischen Verschiebungen im Wirtschaftsaustausch vor sich gehen, nachdem Kremlchef Wladimir Putin vor einem Jahr den Krieg gegen die Ukraine losgetreten hat und dafür mit einer beispiellosen Fülle westlicher Sanktionen belegt worden ist.
Putin und Xi - zur Nähe verdammt
Immer klarer zeigt sich, wie sehr sich Russland von seinem jahrzehntelangen Haupthandelspartner Europa wegbewegt. Und wie schnell.