Streit in Polen

Johannes Paul II. und die pädophilen Priester

Tapestry portrait of Pope John Paul II hanging from the facade of St Peter's Basilica is seen across the colonnade roof during the canonisation ceremony at the Vatican
Tapestry portrait of Pope John Paul II hanging from the facade of St Peter's Basilica is seen across the colonnade roof during the canonisation ceremony at the VaticanREUTERS
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Ein TV-Dokumentation über Johannes Paul II. sorgt für massiven politischen Streit in Polen. Es geht um den Vorwurf, der spätere Papst habe als Krakauer Erzbischof pädophile Priester geschützt. Seine Anhänger sehen eine kommunistische Intrige.

Auf dem Altar des polnischen Bruderzwists zwischen den rechtskatholischen und den liberalen Ex-Dissidenten werden derzeit die letzten Autoritäten geopfert. Denn im Herbst wird in Polen ein neues Parlament gewählt, und Jarosław Kaczyńskis populistische Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) will ein drittes Mal die Parlamentsmehrheit, um ihre vor allem von der EU-Kommission kritisierte „konservative Revolution“ zu Ende zu bringen. Gerichte sind schon fast gleichgeschaltet, Abtreibungen verboten, der Pakt mit der katholischen Kirche, der noch rund 90 Prozent der 38 Millionen Polen angehören, also praktisch perfekt.


Doch nun wurde das heikle Thema der Pädophilie aufs politische Schlachtfeld geführt. Ins Kreuzfeuer ist dabei ausgerechnet Papst Johannes Paul II. geraten, einzig verbliebene Autorität nach der PiS-Demontage der antikommunistischen Verdienste von Lech Wałęsa.

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