Krieg in der Ukraine

Russischer Raketennachschub bei Explosion auf Krim zerstört

Archivbild der Krimbrücke vom 14. März.
Archivbild der Krimbrücke vom 14. März.REUTERS
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Ein Drohnen-Vorfall auf der von Russland besetzten Krim wird von den beiden Kriegsparteien unterschiedlich interpretiert. Russland erklärt, eine ukrainische Drohne nahe der Stadt Dschankoj abgeschossen zu haben.

Ein Zwischenfall auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim hat zu äußerst verschiedenen Darstellungen aus Moskau und Kiew geführt. Während Russland angab, am Montagabend ukrainische Drohnen nahe der Stadt Dschankoj abgeschossen zu haben, meldete der ukrainische Militärgeheimdienst HUR am Dienstag die Zerstörung russischer Marschflugkörper durch eine "Explosion".

Zu dem Vorfall auf der Krim erklärte der HUR im Onlinedienst Telegram, eine "Explosion in der Stadt Dschankoj im Norden der vorübergehend besetzten Krim" habe "russische Kalibr-NK-Lenkwaffen zerstört, als diese per Bahn transportiert wurden". Der Geheimdienst machte keine weiteren Angaben zu einer möglichen Beteiligung Kiews an der Zerstörung.

Eine Sprecherin des Südkommandos der ukrainischen Armee verwies darauf, dass Kiew es für wichtig erachte, die "Logistik" Russlands zu treffen und dass Dschankoj auf der Krim ein "wichtiger Eisenbahnknotenpunkt" für die russische Armee sei.

Russland will Drohnenangriff auf Krim abgewehrt haben

Das russische Ermittlungskomitee erklärte hingegen, die russische Luftabwehr habe "einen Drohnenangriff nahe der Stadt Dschankoj auf der Krim abgewehrt". Alle abgeschossenen Drohnen hätten auf zivile Infrastruktur gezielt. Sergej Aksjonow, der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Krim, vermeldete einen Verletzten durch die Trümmer eines getroffenen Geschosses.

Die russisch besetzte Halbinsel Krim wurde bereits mehrfach zum Ziel von Drohnenangriffen. Russland betreibt in der Gegend von Dschankoj einen Stützpunkt. Im August 2022 war es dort zu einer Explosion eines Munitionslagers gekommen. Moskau sprach damals von "Sabotage".

Ein Berater des Gouverneurs warf den ukrainischen Behörden vor, sich mit dem neuen Angriff für die Annexion der Krim durch Moskau rächen zu wollen. Zum neunten Jahrestag der Annexion, am 18. März, hatte der russische Präsident Wladimir Putin die Halbinsel besucht.

Angriff auf russische Erdöl-Pumpstation?

Der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden russischen Region Brjansk, Alexander Bogomas, meldete unterdessen einen ukrainischen Drohnen-Angriff auf eine Erdöl-Pumpstation. Bogomas schrieb im Onlinedienst Telegram, die ukrainische Armee habe "eine Drohne eingesetzt, um das Gebiet der Ölpumpstation Nowosybkow" anzugreifen. Opfer habe es nicht gegeben.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 wurden russische Ortschaften und Infrastruktur nahe der Grenze zur Ukraine wiederholt von Angriffen, insbesondere mit Drohnen, getroffen. Moskau beschuldigte die ukrainischen Armee, für die Angriffe verantwortlich zu sein.

(APA/AFP)

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