Rohstoffe

Europa im Griff der Autokraten

APA/AFP/NATALIA KOLESNIKOVA
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Der Durst nach russischer Energie ist Europa teuer zu stehen gekommen. Nun krempelt die EU ihr Energiesystem um – und riskiert die nächste gefährliche Abhängigkeit. Chinas Einfluss auf Europa wächst.

Letztlich lagen sie richtig, die Kassandras aus Osteuropa und den USA. Oft genug wurde etwa Deutschland davor gewarnt, sich mit dem Bau der zweiten Nord-Stream-Pipeline zu sehr in russische Abhängigkeit zu begeben. Immer wurden diese Sicherheitsbedenken kleingeredet oder ganz ignoriert. Und auch in Österreich wuchs die Abhängigkeit von russischer Energie, obwohl Kreml-Chef Wladimir Putin oft genug aufblitzen ließ, dass er die Grenzen seiner Nachbarstaaten auch mit Gewalt umzuzeichnen bereit ist. Dass er Abhängigkeiten bei Energie und anderen Rohstoffen gezielt als Druckmittel einsetzen würde, hätte eigentlich nicht überraschen dürfen.

„Aber solang billiges Gas nach Europa floss, wurden Sicherheitsrisiken nicht richtig bewertet und gewichtet“, sagt Olga Pindyuk vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) zur „Presse“. Mit dem Ergebnis, dass heute Industriebetriebe auch aufgrund teurer Energie aus Europa abzuwandern drohen.

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