In sieben Jahren wird die Welt 40 Prozent zu wenig frisches Wasser haben, warnen die Vereinten Nationen. Manche vermeintliche Lösung für die Wasserkrise verschlimmert die Lage nur. Das nasse Gut braucht endlich einen Preis, der stimmt.
Wien. Wasser ist knapp. Nach Europas schwerster Dürre in 500 Jahren ist das keine Überraschung mehr. Auch heuer fürchtet die EU-Kommission einen weiteren Hitzesommer, Bauern und Wasserkraftwerke sitzen auf dem Trockenen und der Neusiedlersee ist gerade dabei, sich selbst abzuschaffen. Im Jahr 2030 wird die Menschheit um 40 Prozent mehr frisches Wasser benötigen, als dann verfügbar sein wird, warnen auch die Vereinten Nationen pünktlich zum Start der Weltwasserkonferenz in New York.
Nicht alles lässt sich auf zu wenig Regen und den Klimawandel schieben. Ein guter Teil der globalen Wasserkrise ist hausgemacht. Zu lange haben wir Wasser falsch genutzt. Acht von zehn Litern Frischwasser beanspruchen Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie für sich. Gestützt von hunderten Milliarden Euro an Förderungen. Selbst vermeintliche Lösungen entpuppen sich bei genauem Hinsehen als Brandbeschleuniger.